Das weltweite Goldvorkommen in einem Würfel

Die Zahl des Monats Mai: 197.575,7 Tonnen

Stellen Sie sich vor, man würde das gesamte Gold der Welt einschmelzen und zu einem Würfel gießen. Wie groß wäre dieser Würfel und wo findet man das meiste Gold?

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197.575,7 Tonnen

Nach Angaben des World Gold Council sind bis Anfang 2021 insgesamt ca. 197.575,7 Tonnen Gold gefördert worden – und dies seit der frühen Kupferzeit, also im Laufe der vergangenen rund 6.300 Jahre. Damals wurden Goldnuggets eher auf dem Boden oder in Flussbetten gesucht und einfach eingesammelt als tatsächlich aus dem Inneren der Erde gefördert. Als erste professionelle Förderanlage gilt die Goldmine von Sakdrissi in Georgien, die vor rund 5.000 Jahren ihren Betrieb aufnahm. Nach Berechnungen des Edelmetallportals Gold.de ergäbe die gesamte bis heute geförderte Goldmasse, würde man sie einschmelzen, einen Würfel von nicht mehr als 21,71 Metern Seitenlänge. Dieser erstaunlich kleine Wert ist auf die hohe Dichte des Edelmetalls zurückzuführen.

Das meiste Gold findet sich in Schmuck und Uhren

Was die Verwendung des nahezu unzerstörbaren und von keinerlei Alterung betroffenen Edelmetalls angeht, hat sich seit seiner Entdeckung wenig geändert. Nach wie vor fließt der Löwenanteil in die Produktion von Schmuck, Uhren und Verzierungen, nämlich ganze 47 Prozent. Als Zahlungsmittel in Form von standardisierten Münzen wird Gold erst seit ca. 2.500 Jahren genutzt. 

Wertanlage und Währungsreserve

Die zweithäufigste Verwendung von Gold besteht heute mit 21,6 Prozent in der Wertanlage. Dazu zählen Goldmünzen und -barren jeglicher Größe in Privathaushalten oder Bankschließfächern ebenso wie die 12,4 kg schweren Good-Delivery-Goldbarren, die institutionelle Investoren lagern, z.B. um ihre Goldfonds oder -ETCs mit physischem Gold zu hinterlegen oder es ganz einfach als portfoliostabilisierendes Element ihren eignen Investitionen hinzuzufügen. 
Auch die meisten Staaten investieren in Gold, nämlich als wichtige Fremdwährungsreserve neben US-Dollar, Euro, Schweizer Franken oder Japanischen Yen. Damit sind Notenbanken mit 17,2 Prozent des gesamten bis heute geförderten Goldbestandes weltweit die drittgrößten Nachfrager des Edelmetalls.

Wertvoller Rohstoff in Technologie und Medizin

Die verbleibenden 14,2 Prozent des bis heute geförderten Goldes dienen unterschiedlichsten Zwecken. In der industriellen Produktion wird Gold beispielsweise als Katalysator in chemischen Prozessen verwendet, und auch in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Sicherheitstechnologien wird es in beträchtlichem Umfang verbaut. Auch in Technologien mit drahtloser Kommunikation ist Gold dank seiner Eigenschaften als idealer, nichtkorrosiver Leiter unverzichtbar. Ganz gleich ob Smartphone, Smart Home oder intelligenten Wearables: Gold spielt hier fast immer eine wichtige Rolle. 

In der Medizin wird Gold bei der Forschung eingesetzt, es ist aber auch Bestandteil von Schnelltests, z.B. zur Erkennung von Seuchen oder Pandemien, und dient außerdem auch zur Therapie von entzündlichen Gelenkerkrankungen wie beispielsweise Rheuma.

Werden die vorhandenen Goldvorkommen jemals erschöpft sein?

Gemäß den Daten des World Gold Council warten zurzeit noch Goldvorkommen in Höhe von knapp 50.000 Tonnen in bereits voll erschlossenen und in Betrieb befindlichen Goldminen auf ihre Förderung. In den letzten Jahren wurden bis zu 4.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Diese Reserven wären bei gleichbleibend hoher Nachfrage in spätestens 12 Jahren erschöpft. Dies bedeutet jedoch keineswegs das Ende der Goldförderung: Allein auf dem Boden der Weltmeere lagern noch mindestens 10 Millionen Tonnen des Edelmetalls. Deren Abbau ist zurzeit technisch noch nicht möglich. Allerdings hat China, das Land mit dem größten Fördervolumen, bereits vor einigen Jahren angekündigt, bis spätestens 2030 mit dem Abbau von Gold im Indischen und Pazifischen Ozean beginnen zu wollen. Außerdem ist der Abbau in Minen längst nicht mehr die einzige Quelle von Gold: Recycling in Form von Wiedergewinnung aus Altgold und durch Urban Mining macht heute schon mehr als ein Viertel der jährlichen Goldproduktion aus – mit steigender Tendenz. Altgold aus Münzen, Schmuck, Zahnfüllungen und Rückständen aus der Chemischen Industrie wird bereits zu 100 Prozent recycelt. Das Urban Mining  – also die Wiedergewinnung von Gold aus Elektroschrott und Fahrzeugen – birgt hingegen noch deutliches Potenzial zur Optimierung. Für die Klimabilanz der Goldproduktion ist eine möglichst hohe Ausschöpfung der Recyclingpotentiale enorm wichtig: Während Minenunternehmen selbst unter Einsatz modernster, umweltverträglichster Technologien zur Herstellung von einem Kilo Gold zwischen 12 und 16 Tonnen CO2 produzieren, beträgt die Emission von CO2 bei der Produktion von einem Kilo Gold, das zu 100 Prozent aus recyceltem Altgold gewonnen wird, lediglich 53 kg. Die Belastung der Atmosphäre durch Treibhausgase fällt dadurch um rund das 200-fache niedriger aus als bei der traditionellen Goldförderung. 

Arnulf Hinkel
Finanzjournalist

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