Aus welchen Gründen kaufen Privatanleger Gold – und aus welchen nicht?
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 23.12.2019
Der World Gold Council (WGC) hat kürzlich in seiner Studie "Retail Gold Insights 2019" die Meinungen von rund 18.000 Privatanlegern und Konsumenten in China, Deutschland, Indien, Kanada, Russland und den USA ausgewertet. In dieser laut WGC größten Erhebung aller Zeiten zum Thema Gold wurden u.a. auch die Hauptmotive untersucht, die bei Privatanlegern zu einer Kaufentscheidung für Gold führen. Gleichzeitig wurde auch gefragt, welche Gründe gegen ein Goldinvestment sprechen.
Hauptgrund Risikomanagement – genau wie bei den Profis
Ganze 44 Prozent der Befragten gaben an, Gold zur Diversifikation Ihres Portfolios erworben zu haben bzw. um ihr Depot von risikoträchtigeren Anlagen in weniger riskante umzuschichten. Für 31 Prozent der Befragten war die Empfehlung für einen Goldkauf ausschlaggebend, wobei mit 20 Prozent Freunde einflussreicher waren als Finanzberater mit 15 Prozent. Der Preis bewegte 29 Prozent der Befragten zu Goldkauf: 17 Prozent erwarben Gold, wenn der Goldpreis gerade anstieg, 15 Prozent kauften, wenn der Goldpreis ihnen niedrig erschien.
Größtes Hindernis: Angst vor Fälschungen
Nicht in allen Teilen der Welt sind die Standards hinsichtlich Zertifizierung und Kontrolle von physischem Gold gleich: Immerhin 28 Prozent der Befragten gaben an, aus Angst vor Fälschungen oder Furcht vor Gold mit minderem Reinheitsgrad auf den Goldkauf zu verzichten. Die Studie spezifiziert leider nicht, wie hoch die Sorge in den einzelnen Ländern ist, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Angst vor Fälschungen in Schwellenländern wie Indien höher als in Industrienationen wie Deutschland. Dabei gibt es für Menschen, die trotz Angst vor Fälschungen in Gold investieren wollen, eine ebenso einfache wie kosteneffiziente Alternative: Transparente, börsengehandelte ETFs bzw. ETCs von renommierten Emittenten, wie z.B. Xetra-Gold. Ängste vor Goldfälschungen scheinen allerdings grundsätzlich eher emotionaler als rationaler Natur zu sein: 64 Prozent aller Goldbesitzer – und da spielt es keine Rolle, ob sie physisches Gold oder ETFs bzw. ETCs erworben haben – würden perspektivisch wieder Gold erwerben.