Zwischenstand: Renditen 1 – Goldpreise 0
Marktkommentar Michael Blumenroth – 21.10.2022
Wöchentlicher Marktbericht
In einer an Konjunkturdaten relativ datenarmen Woche standen erneut die Bewegungen an den Anleihemärkten im Fokus. Insbesondere in den USA kletterten die Renditen der Staatsanleihen von einem zyklischen Höchststand zum nächsten und notieren auf Niveaus, die zuletzt vor der großen Finanzkrise 2008 zu beobachten gewesen waren. US-Staatsanleihen, die gemeinhin ebenso wie Gold als vermeintlich „sicherer Hafen“ betrachtet werden, rentieren nun selbst in der dreißigjährigen Laufzeit um die 4,25 Prozent herum, in der zweijährigen gar über 4,60 Prozent.
Es ist nicht zu weit hergeholt, dass die Goldpreise davon stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Schließlich zahlt Gold weder Zins noch Dividende. Zudem werteten auch einige asiatische Währungen wie der japanische Yen oder der chinesische Renminbi im Wochenverlauf weiter ab, was einen dämpfenden Einfluss auf die physische Goldnachfrage dort haben dürfte.
Verluste für Gold in US-Dollar und Euro
Notierte Gold am Freitag vergangener Woche morgens noch bei 1.670 US$ pro Unze, sank es seit Montagnachmittag, als es nochmal ungefähr auf diesem Niveau gehandelt wurde, relativ kontinuierlich im Wochenverlauf bis auf 1.621 heute Morgen. Auch aktuell notiert es bei rund 1,621.
Der Xetra-Gold-Preis notiert ebenfalls schwächer. Handelte Xetra-Gold am vergangenen Freitag morgens noch bei 54,85 € pro Gramm und im Wochenhoch am Montag bei 55,00, sank es während der üblichen Handelszeiten bis auf 53,50 gestern Nachmittag. Heute Morgen dürfte Xetra-Gold noch etwas tiefer bei rund 53,40 in den Handel starten.
Wie reagieren die Zentralbanken?
In der kommenden Woche tagen die EZB und die Bank of Japan, in der übernächsten Woche die US-Notenbank Fed und die Bank of England. Dies dürfte den Märkten neue Impulse geben. Ich melde mich dann am Freitag übernächster Woche wieder.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Wochenende mit nicht allzu viel Regen.