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Was bedeutet das Ende des europäischen Goldabkommens?

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 08.08.2019

Am 26. Juli 2019 verkündete die EZB, dass das 1999 beschlossene Central Bank Gold Agreement (CBGA) nicht weiter verlängert wird. Das Goldabkommen war zwischen der EZB sowie zunächst 14 und später 21 Zentralbanken europäischer Staaten geschlossen worden. Ziel des CBGA war es, durch das Setzen von Höchstgrenzen für den Verkauf von Zentralbankgold den Goldmarkt vor Turbulenzen zu schützen.

Zentralbanken sehen für das Abkommen keine Notwendigkeit mehr

Der Goldpreis sei seit Abschluss des Goldabkommens um das Fünffache gestiegen, zudem seien Zentralbanken seit Jahren Nettokäufer von Gold, begründet die EZB den Entschluss der teilnehmenden Notenbanken zur Beendigung des CBGA. In den ersten Jahren war das vereinbarte Verkaufskontingent von 400 Tonnen und später 500 Tonnen Gold tatsächlich ausgeschöpft worden. Mit Beginn der Finanzkrise 2008 ließen die Goldreserveverkäufe stark nach und tendieren seit 2012 gegen Null. Mit den Zentralbanken Chinas und Russlands haben sich zudem in den letzten Jahren zwei sehr starke Goldkäufer etabliert, die angesichts der derzeitigen geopolitischen Spannungen höchstwahrscheinlich kurzfristig nicht von ihrer Strategie abweichen werden.

Potenzielle Konsequenzen für Gold-Anleger

Rein theoretisch könnte ein massiver Verkauf von Goldreserven den Goldpreis unter Druck setzen. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Zunächst einmal muss man sich klarmachen, dass das CBGA mehr ein Gentlemen‘s Agreement als ein bindendes internationales Abkommen ist; darüber hinaus haben viele finanzpolitisch weltweit wichtige Notenbanken wie die Fed oder die Zentralbanken Chinas und Russlands das Abkommen nie unterzeichnet. Außerdem haben in den letzten Jahren kaum Zentralbanken Interesse an der Veräußerung ihrer Goldreserven gezeigt. Selbst wirtschaftlich marode Staaten wie Venezuela denken nicht daran, ihre Goldreserven aufzulösen. Aus gutem Grund: Gold ist härter als jede Währung und der Goldpreis weniger manipulierbar als die meisten Währungen, wie das aktuelle Beispiel der massiven Yuan-Abwertungen zeigt.

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