US-chinesischer Handelskrieg bestätigt Gold als sicheren Hafen

Immer mal wieder werden selbst in den Finanzmedien vereinzelte Stimmen laut, die die Funktion von Gold als Risikoabsicherung in der heutigen Zeit in Frage stellen und damit den Stellenwert des Edelmetalls im Anlegerportfolio anzweifeln. Neben geopolitischen Krisen wie den aktuellen Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind es vor allem finanzmarktbezogene Ereignisse und Wirtschaftskrisen, die regelmäßig eine höhere Goldnachfrage nach sich ziehen. Am Beispiel des nun doch voll ausgebrochenen Handelskriegs zwischen den USA und China lässt sich gut beobachten, wie schnell Gold im Krisenfall als sicherer Hafen gleichermaßen ins Interesse von institutionellen und privaten Anlegern rückt.

Schwache Konjunkturdaten in China könnten Weltwirtschaft abkühlen

Die potenziellen Auswirkungen immer neuer Strafzölle setzen nicht nur die Aktienmärkte im Exportland China unter Druck, sondern könnten zu einer weltweiten Konjunkturschwäche führen. Dies wiederum hätte auch Auswirkungen auf die USA, die nach Ansicht des Börsenexperten Egmond Haidt innerhalb weniger Quartale in eine Rezession rutschen dürften. Die zu erwartenden weiteren Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr könnten den Kurs des US-Dollars nach unten ziehen, was traditionell dem Goldpreis zuträglich ist.

Goldkurs so hoch wie schon lange nicht mehr

Nicht nur die nun schon mehrere Monate anhaltende starke Goldnachfrage sowohl seitens der chinesischen Zentralbank als auch institutioneller und privater Anleger und Verbraucher in China hat sich positiv auf den Goldpreis ausgewirkt. Abgesehen von einer kleinen Korrektur im Frühjahr hat sich der Goldpreis 2019 bislang ausschließlich nach oben bewegt. US-Gold hat mit 1411 US$* pro Feinunze den höchsten Stand seit fast sechs Jahren erreicht, und auch Euro-Gold hat stark zugelegt: Der Kurs von Xetra-Gold ist in diesem Jahr bereits von 35,09 Euro Anfang Januar um 12,6 Prozent auf 39,52 € gestiegen.

_{*(Stand: 21. Juni 2019)}