US-Analysten prognostizieren auch für 2020 ein Gold-Jahr
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 13.12.2019
Das sich dem Ende neigenden Jahr hat es mit Gold-Investoren weltweit gut gemeint: Sowohl in Euro als auch in US-Dollar setzte sich die bereits Ende 2018 gestartete Gold-Rallye fort. Xetra-Gold stieg seit Anfang 2019 von 36,40 € pro Gramm Gold auf 42,33 € (Stand: 13 Dezember 2019) . Der absolute Höhepunkt 2019 wurde am 3. September mit einem Preis von 45,38 € erreicht. Seitdem ist der Goldpreis weltweit wieder ein wenig gefallen, was 40 US-Analysten und -Händler bei einer Befragung im Rahmen einer aktuellen Studie der Nachrichtenagentur Reuters jedoch nicht weiter beeindruckt hat: Sie sind davon überzeugt, dass sich Gold weiter positiv entwickeln wird.
Der Durchschnittspreis für Gold wird 2020 auf 1537 Dollar je Unze geschätzt
2019 betrug der Preis für US-Gold bisher durchschnittlich 1.375 US$ pro Unze. Die Prognose der von Reuters befragen Gold-Experten für das kommende Jahr liegt mit 1.537 US$ deutlich darüber. Bemerkenswert ist dabei, dass dieselben Analysten und Händler bei einer Erhebung drei Monate zuvor noch einen Durchschnittspreis von 1.402 US$ für 2020 prognostiziert hatten – bemerkenswert deshalb, weil vor der zweiten Befragung im Oktober der Goldpreis schon wieder etwas nachgegeben hatte. Wie in Europa hatte auch in den USA Anfang September der Goldpreis den diesjährigen Höchststand erreicht.
Die diesjährigen Goldpreis-Motoren könnten auch 2020 auf Hochtouren laufen
Eine sich abkühlende Konjunktur in Europa, den USA und weiten Teilen Asiens, der weiterhin ungelöste Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der Notenbanken sind nach Ansicht der befragten Goldexperten die Hauptgründe für ihre positive Prognose der Goldpreisentwicklung. Da sie in erster Linie den US-Goldmarkt im Blick haben, hat sich das Verhalten der amerikanischen Notenbank besonders stark auf die Einschätzung ausgewirkt: Die Fed hat 2019 bereits zweimal ihren Leitzins gesenkt und könnte diese Politik angesichts des schlechteren Ausblicks für die US-Konjunktur 2020 durchaus fortsetzen. Falls sich allerdings die Konjunktur in den Industrienationen nicht abschwächt und der schwelende Handelskrieg sich auflöst, hätten die Fed und auch andere Notenbanken keinen Grund mehr, ihre Leitzinsen weiter zu senken (was den Goldpreis-Motor sicher empfindlich drosseln dürfte).