Renditesturz in den USA hilft Gold
Marktkommentar Michael Blumenroth – 16.04.2021
Wöchentlicher Marktbericht
Das Muster der vergangenen Woche setzte sich fort. Zwar überzeugten die Konjunkturdaten, die im Laufe dieser Woche in den USA veröffentlicht wurden, erneut. So fielen zum Beispiel gestern die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf ein Zehn-Monatstief und die Einzelhandelsumsätze stiegen im März um beeindruckende 9,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Es scheint also, als könnten die USA vor Kraft kaum noch laufen. Dennoch setzten im Wochenverlauf die Kapitalmarktzinsen in den USA – gerade nach den guten Daten gestern – deutlich zurück. Zum Beispiel auch die Renditen zehnjähriger US- Staatsanleihen, die von Wochenbeginn bis gestern Abend zwölf Basispunkte nachgaben. Und auch der US-Dollar wurde von dem fallenden Renditeniveau in den USA in Mitleidenschaft gezogen und wertete im Wochenverlauf moderat ab.
Gold im Wochenverlauf deutlich stärker
Beides geschah zur Freude der Goldinvestoren: Aufgrund der niedrigeren Renditen und des schwächeren US-Dollars konnte der Goldpreis im Wochenverlauf erneut zulegen. Er fiel zwar zunächst von 1.750 US$D pro Unze am vergangenen Freitagmorgen bis auf 1.724 USD/Unze am Dienstag. Gestern startete Gold jedoch durch und sprang von 1.735 USD /Unze spiegelbildlich zu den purzelnden US-Renditen bis auf knapp 1.770 USD/Unze, den höchsten Kurs seit Ende Februar. Heute Morgen notiert Gold bei 1.764 US$D/ pro Unze.
Der Xetra-Gold-Preis legte ebenfalls leicht zu. Während der üblichen Handelszeiten fiel er aufgrund des festeren Euro-Kurses des Euro zunächst von 47,30 € pro/ Gramm am vergangenen Freitag bis auf 46,60 €/Gramm am Mittwochnachmittag. Von hier rückte er dann bis auf 47,50 €/Gramm gestern Nachmittag vor. Zur Handelseröffnung heute sollte Xetra-Gold etwas billiger, und zwar um 47,40 €/Gramm, gehandelt werden.
Gold in ruhigem Fahrwasser
Die EZB-Sitzung kommende Woche dürfte keine Überraschungen bergen. Der Goldpreis sollte sich weiterhin an den Bewegungen der Anleihe- und Währungsmärkte orientieren.
Allen Leserinnen und Lesern sei ein erholsames Wochenende gewünscht.