Recht gelungener Jahresendspurt und -auftakt

Marktkommentar Michael Blumenroth – 06.01.2023

Zunächst einmal wünsche ich allen Leserinnen und Lesern alles Gute für 2023. Möge das Jahr viele schöne, unvergessliche Momente, ebenso wie Gesundheit und Erfolg bereithalten!

Anleger, die im vergangenen Jahr Gold den Vorzug vor dem Investment in Aktien oder Anleihen gegeben hatten, lagen damit – in den meisten Fällen – richtig oder zumindest nicht ganz falsch. Während Aktienindizes in den USA und Europa mehrheitlich ordentlich Federn ließen, rettete sich der Goldpreis in US-Dollar mit einem Minianstieg von rund einem Prozent gerade so in die Gewinnzone. Für uns im Euroraum betrug der Zuwachs der Goldnotierung in Euro immerhin schon mehr als sechs Prozent.

Überraschend positive US-Daten und Aussicht auf anhaltend hohes Zinsniveau bereiten gutem Jahresstart ein jähes Ende

Da das neue Jahr mit einem Feiertag am Montag in Tokio, London und New York startete, wurde der Handel in Gold erst am Dienstag wieder aufgenommen. Hatten die Goldpreise Ende Dezember noch tapfer den in den letzten Handelstagen noch einmal deutlich ansteigenden Renditen getrotzt (zum Beispiel rentierten zehnjährige Bundesanleihen mit 2,558 Prozent zum Jahresende so hoch wie zuletzt 2011!), profitierten sie zum Jahresstart zunächst von einer Gegenbewegung an den Anleihemärkten. Dort blickten die Renditen gen Süden, was wie so oft den Goldpreisen Rückenwind verlieh. Die Windrichtung drehte jedoch am Mittwoch, nachdem einige Daten aus den USA auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hinwiesen: Der sogenannte JOLTS Report der offenen Stellen überraschte mit weiterhin nahezu 10,5 Mio. unbesetzten Stellen, und die Beschäftigungskomponente des ISM-Einkaufsmanagerindex der Industrie – ein vielbeachteter Frühindikator – stieg ebenfalls deutlicher an als erwartet. Auch gestern wurden weitere positive Daten zum US-Arbeitsmarkt veröffentlicht.

Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der Dezember-Sitzung der US-Notenbank ging zudem explizit hervor, dass kein einziges der 19 Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses für 2023 eine Zinssenkung erwartet. Die Märkte hatten jedoch dennoch auch nach dieser Sitzung stur weiterhin zwei Zinssenkungen im zweiten Halbjahr 2023 eingepreist. Mit den sehr guten Daten zum Arbeitsmarkt und dem Protokoll der Sitzung häuften sich nun jedoch die Faktoren, die für ein anhaltend hohes Leitzinsniveau und damit sowohl für einen Anstieg der US-Renditen als auch für eine Aufwertung des US-Dollars sprechen. Und eben dies geschah dann auch geradezu lehrbuchgemäß, woraufhin die Goldpreise die Gewinne der ersten beiden Handelstage dieses Jahres wieder abgaben.

Schwankende Preisentwicklung mit leichtem Aufwärtstrend

Notierte der Goldpreis am Dienstag vorvergangener Woche noch bei 1.795 USD/Unze, verabschiedete er sich bei 1.824 USD/Unze aus dem alten Jahr. In den ersten Handelsstunden 2023 kletterte der Goldpreis bis auf 1.865 USD/Unze am Mittwochmorgen nach oben. Seine Gewinne gab er dann zwar bis gestern Nachmittag komplett wieder ab, konnte sich dann aber leicht erholen und notiert heute Morgen um acht Uhr bei rund 1.838 USD/Unze.

Der Xetra-Gold-Preis legte im gleichen Zeitraum während der üblichen Handelszeiten ebenfalls moderat zu. Handelte Xetra-Gold vor Weihnachten noch bei 54,45 EUR/Gramm und zum Jahresende bei 54,80 EUR/Gramm, stieg das Edelmetall zu Jahresbeginn bis Mittwochmorgen auf 56,40 EUR/Gramm. Aufgrund des schwächeren Eurokurses zum US-Dollar setzte es dann gestern Nachmittag „nur“ auf 55,80 EUR/Gramm zurück. Nachdem der Euro heute Nacht weiter etwas an Wert verlor, dürfte Xetra-Gold heute Morgen bei rund 56,20 EUR/Gramm in den Handel starten.

US-Arbeitsmarktbericht und -Verbraucherpreisdaten als Barometer für künftige Zinspolitik

Am heutigen Nachmittag steht zunächst die Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichtes der USA an, bevor am kommenden Donnerstag als vermutliches Highlight der Woche die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten im Fokus stehen wird. Diese beiden Indikatoren für die Konjunkturlage dürften genaustens auf ihren Einfluss auf die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank hin analysiert werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein entspanntes Wochenende und einen guten Start ins neue Jahr.

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