Neues Halbjahr, neues Glück.
Marktkommentar Michael Blumenroth – 02.07.2021
Wöchentlicher Marktbericht
Immerhin ist das zweite Quartal etwas besser verlaufen als das erste, sodass die Goldpreise von Anfang April bis Ende Juni knapp vier Prozent zulegen konnten. Nichtsdestotrotz wird Gold immer noch knapp sechs Prozent unter dem Niveau des Jahresanfangs gehandelt, obwohl doch der Anstieg der Verbraucherpreisinflation insbesondere in den USA eher einen Anstieg der Preise des edelsten aller Metalle zur Folge hätte haben sollen.
Die Goldpreise wurden jedoch zum einen weiterhin von den verglichen mit Jahresbeginn relativ deutlich höheren Nominal- und Realzinsen (Realzinsen entsprechen den Nominalzinsen abzüglich der Inflationserwartungen) in den USA ausgebremst, da Gold nun einmal kein zinszahlendes Anlagegut ist. Zum anderen wertete infolge der höheren Kapitalmarktzinsen auch der US-Dollar auf, was Gold außerhalb des Währungsraums der USA verteuerte. Der Kursschwenk der US-Notenbank Fed Mitte Juni hin zu früher als zuvor erwarteten Leitzinserhöhungen (möglicherweise bereits 2022 oder 2023 statt 2024) bremste den sich gerade in einer Aufwärtsbewegung befindenden Goldpreis erneut aus.
US-Dollar und Aktienindizes setzen Gold unter Druck
In dieser Woche schien es zunächst, als würden die Marktteilnehmer eher die Spiele der Fußball-Europameisterschaft verfolgen als ihrer Handelstätigkeit nachzukommen. Mitte der Woche gewannen dann Monatsenddispositionen die Oberhand. Der US-Dollar legte zu, in den USA erzielten an den Aktienmärkten der S&P500 und die Indizes der Nasdaq wiederholt neue Rekordhochs. Gold geriet hingegen am Dienstag vorübergehend recht stark unter Druck, konnte sich aber wieder erholen.
Wochentief für Goldpreise am Dienstag
Der Goldpreis kletterte von 1.780 US-Dollar pro Unze am vergangenen Freitagmorgen bis auf 1.790 noch am Freitagnachmittag. Am Dienstag rutschte er zum Handelsstart in New York ohne erkennbar fundamentalen Grund auf das Wochentief bei 1.751. Bis gestern Nachmittag kletterte Gold zurück auf 1.783 und notiert nun wieder etwas leichter bei rund 1.780.
Der Xetra-Gold-Preis profitierte etwas vom schwächeren Kurs des Euro zum US-Dollar. Während der üblichen Handelszeiten sank er von 47,95 € pro Gramm am vergangenen Freitag bis auf ein Wochentief bei 47,35 am Dienstagnachmittag. Er erholte sich dann aber bis auf 48,30 gestern Nachmittag und dürfte zur heutigen Handelseröffnung auch ungefähr um dieses Niveau herum gehandelt werden.
Heute Nachmittag steht der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni im Datenkalender. Dieser könnte etwas Bewegung in die Märkte bringen, bevor sich die US-Amerikaner in das lange Wochenende mit dem Feiertag am Montag verabschieden.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein entspanntes Wochenende.