Kolloidales Gold: wichtigster Bestandteil von Corona-Schnelltests
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 31.03.2021
Kolloidales Gold war bis vor kurzem primär Biochemikern, Elektronikingenieuren und Ärzten ein Begriff. Das hat sich in den letzten Wochen geändert, denn kolloidales Gold wird auf fast jeder Packung von Covid-19 Antigen-Schnelltests erwähnt. Diese Tests funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Schwangerschaftstests oder Schnelltests für hochansteckende Krankheiten wie z.B. Malaria. Gold spielt dabei in allen Fällen eine entscheidende Rolle.
Goldmarkierte Antikörper verraten, ob man infiziert ist
Kolloidales Gold besteht aus winzigen Goldpartikeln mit einem Durchmesser von 2 bis 200 Nanometern, die in Form von Solen oder Gels in sogenannten Lateral-Flow-Tests verwendet werden und eine tiefrote Farbe aufweisen. Diese auch LFAs (Abk. für Lateral Flow Assay) genannten Tests können menschliche Körperflüssigkeiten analysieren und auf das Vorhandensein von Antigenen – in diesem Fall SARS-CoV-2-Antigenene – überprüfen. Dabei ist der Teststreifen im Testkit mit goldmarkierten Antikörpern beschichtet, die bei Kontakt mit Corona-typischen artfremden Eiweißen mit einer Verfärbung reagieren. Da die Schnelltests nur auf Antigene reagieren, sind sie nicht ganz so aussagekräftig wie PCR-Tests; insgesamt wird ihnen jedoch eine hohe Zuverlässigkeit bescheinigt.
Extreme Temperaturen können Aussagekraft stark reduzieren
Wie eine aktuelle Studie der Charité Berlin zur Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests belegt, kann eine längere Lagerung der Tests bei Temperaturen ab 30 Grad zu einer Reduzierung der Sensitivität führen, was falsch-negative Testergebnisse nach sich ziehen würde. Dieser Effekt kann bei 37 Grad oder mehr auch sehr kurzfristig auftreten. Andererseits können niedrige Temperaturen von 4 Grad und weniger zu falsch-positiven Testergebnissen führen. Der Studienleiter Prof. Dr. Drexler betonte deshalb in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv die Notwendigkeit für alle durchführenden Personen in Testzentren und zuhause, die Anwendungs- und Lagerhinweise der einzelnen Schnelltests genau zu befolgen, um falsche Testergebnisse zu vermeiden.