„Jahresendrally“ auch für die Goldpreise?

Marktkommentar Michael Bluimenroth – 18.12.2020

Wöchentlicher Marktbericht

Zwar finden die Rekorde an den Aktienmärkten (neue Allzeithochs der US-Leitindizes, der DAX hat sich gestern bis auf 70 Punkte an sein Allzeithoch herangepirscht) und die neuen zyklischen Hochs von Rohstoffen wie Kupfer (erstmals seit März 2013 teurer als 8.000 US$/Tonne), Eisenerz (ebenfalls Sieben-Jahreshoch) und Öl (auf dem Niveau von Februar 2020) größere mediale Aufmerksamkeit. Doch auch die Goldpreise können sich bis dato über einen ordentlichen Wochengewinn freuen.

Fed-Sitzung und schwacher Dollar stützen Gold

Verantwortlich hierfür war u.a. die US-Notenbank Fed. Diese tagte am Mittwoch und erneuerte ihr Bekenntnis, dass sie im Notfall weitere geldpolitische Maßnahmen zur Stützung der US-Wirtschaft vornähme. Zudem erwartet die Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed bis mindestens Ende 2023 keinerlei Zinserhöhung. Dies stützte den Goldpreis ebenso wie ein erneuter Schwächeanfall des US-Dollars, der gegen viele Währungen auf neue Zweieinhalb-Jahrestiefs fiel. Die laut Agenturberichten wachsende Wahrscheinlichkeit eines Fiskalpakets in den USA dürfte zudem aufgrund dessen, dass dieses möglicherweise mittel- bis langfristig höhere Inflationsraten zur Folge haben könnte, ebenfalls stimulierend auf die Goldpreise gewirkt haben.

Von 1.835 $/Unze am vergangenen Freitagmorgen bzw. einem Wochentief bei 1.819 $/Unze am Montagvormittag kletterte der Goldpreis stramm aufwärts bis auf 1.896 $/Unze gestern Nachmittag. In Sichtweite der 1.900 $/Unze fühlten sich einige Investoren offensichtlich bemüßigt, Gewinne mitzunehmen. Zudem wertete der US-Dollar heute Nacht erstmals in dieser Woche leicht auf. Aktuell stehen 1.881 $/Unze an der Kurstafel.

Gold in US-Dollar im Jahresrückblick

Ins Jahr gestartet war Gold bei 1.515 $/Unze. Nach einem Anstieg auf 1.700 $/Unze fiel der Goldpreis im Zuge von Liquiditätsengpässen an den Märkten am 16. März auf ein Jahrestief von 1.452 $/Unze. Danach begann der lange Marsch aufwärts auf ein Allzeithoch bei 2.075 $/Unze am 7. August, bevor im Zuge einer risikofreudigeren Stimmung an den Märkten aufgrund der schnell entwickelten Impfstoffe gegen Covid-19 einige Anleger ihre Goldpositionen verringerten, so dass die Goldpreise Ende November bis auf 1.765 $/Unze gefallen waren.

Ereignisreiches Jahr für Xetra-Gold

Auch der Xetra-Gold-Preis stieg im Wochenverlauf an. Er sank zunächst während der üblichen Handelszeiten von 48,55 €/Gramm am vergangenen Freitag auf ein Wochentief bei 48,05 €/Gramm Montagvormittag. Im Wochenverlauf rückte er jedoch bis auf 49,75 €/Gramm gestern Nachmittag vor. Zur Handelseröffnung heute dürfte Xetra-Gold ungefähr um 49,30 €/Gramm herum gehandelt werden. Gestartet war der Xetra-Gold-Preis 2020 bei 43,50 €/Gramm. Das Jahrestief wurde ebenfalls am 16. März bei 41,75 €/Gramm, das Hoch am 6. August bei 56,20 €/Gramm markiert. Seitdem ist der Euro relativ deutlich gegen den US-Dollar angestiegen.

Ende 2020 stehen noch die Themen Brexit-Deal und US-Fiskalpaket ungelöst im Kalender. Für 2021 sind alle Hoffnungen auf ein Ende der Corona-Pandemie hin gerichtet.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes viertes Advents-Wochenende, ein ruhiges, gesundes Weihnachtsfest und einen guten Start in das kommende Jahr 2021.

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