Im Zeichen des Coronavirus

Marktkommentar Michael Blumenroth – 24.01.2020

Wöchentlicher Marktbericht

Zwar gab es diese Woche zumindest zwei fundamentale Ereignisse, welche die Märkte hätten bewegen können, nämlich das World Economic Forum in Davos und die gestrige EZB-Sitzung. De facto sind aber die Furcht vor der Ausbreitung des Coronavirus und die potentiellen Folgen auf die weltweite Konjunktur in den Fokus gerückt.

Zwar lehrt die Vergangenheit (SARS-Virus, Schweinegrippe), dass solche möglichen Epidemien kurzfristig das Wirtschaftswachstum weltweit bremsen können. Meistens haben sie jedoch keine nachhaltigen Auswirkungen. Dennoch war insbesondere im Vorfeld des morgigen chinesischen Neujahrsfestes, das im Reich der Mitte mit einer extremen Reisetätigkeit verbunden ist, die Furcht bei vielen Marktteilnehmern scheinbar groß. Das zeigte sich sowohl an den Kursstürzen bei Basismetallen wie Kupfer und Nickel als auch in den bis gestern Nachmittag nahezu taumelnden Öl-Notierungen. Im Gegenzug profitierten sichere Häfen wie Staatsanleihen, der Franken (Dreijahreshoch gegen den Euro), der Yen und Gold. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation gestern davon abgesehen hat, einen internationalen Gesundheitsnotstand wegen des Virus auszurufen, haben sich die Investoren aber etwas beruhigt. 

Sichere Häfen gefragt

Gold wird somit heute ungefähr ein halbes Prozent teurer gehandelt als am Freitagmorgen vergangener Woche. In US-Dollar betrachtet handelte es da nämlich um die Marke von 1.552 $/Unze. Mit dem ersten Aufkeimen der Virusfurcht kletterte der Goldpreis Dienstagnacht auf 1.568,50 $/Unze. Hier wurde bereits das Wochenhoch markiert. Das Tief folgte noch am gleichen Nachmittag bei 1.546,50 $/Unze. Als gestern Nachmittag sichere Häfen mal wieder Trumpf waren, versuchte Gold einen neuen Anlauf nach oben, scheiterte aber bei 1.568 $/Unze. Seitdem gab es leicht nach und notiert aktuell bei 1.558 $/Unze.

Der Euro handelte im Wochenverlauf gegen den US-Dollar etwas leichter und fiel gestern auf ein Sechswochentief. So legte auch Xetra-Gold etwas zu. Während der üblichen Handelszeiten stieg der Preis von 44,80 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf 45,60 €/Gramm gestern Nachmittag. Heute Morgen notiert er zum Handelsbeginn auf Xetra ungefähr bei 45,35 €/Gramm.

Handelskonflikte bleiben im Fokus

Die Tatsache, dass das Coronavirus sich so schnell verbreitet, ist bedauerlich. Im Großen und Ganzen ist aber zu erwarten, dass die Märkte sich bald wieder auf andere Themen konzentrieren. Von der Fed-Sitzung nächste Woche sind keine Überraschungen zu erwarten, das Thema US-Präsidentschaftswahlkampf und die Handelskonflikte der USA mit China und/oder Europa könnten aber in den kommenden Wochen wieder zu marktbeherrschenden Themen werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein entspanntes Wochenende mit hoffentlich noch sonnigem Wetter.

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