Hin und Her im Handelsstreit schiebt Gold an
Marktkommentar Michael Blumenroth – 06.12.2019
Wöchentlicher Marktbericht
Immerhin war diese Woche an den Märkten etwas spannender als die vergangene – wozu aber auch nicht viel gehörte. Der Montag begann mit einem Paukenschlag. Nachdem die Wahl der neuen SPD-Vorsitzenden überrascht hatte, versuchten Marktteilnehmer am Montag sogleich die Implikationen des Ergebnisses auf die Märkte zu übertragen. Hier wurde zunächst vermutet, dass die ‚schwarze Null‘ des hiesigen Haushaltes zur Disposition stehen könnte, sodass die Renditen (Marktzinsen) der europäischen Staatsanleihen am werMontag deutlich anstiegen. Auch in den USA ging es mit den Marktzinsen aufwärts, was die Goldpreise zunächst leicht unter Druck setzte.
Frist im Handelskonflikt rückt näher
Der Rest der Woche wurde teilweise vom NATO-Gipfel in London, mehr aber von nahezu stündlichen Wasserstandsmeldungen im Handelskonflikt USA-China dominiert. Zur Erinnerung: Kommt es zu keiner Annäherung bis zum Sonntag, dem 15.12., dann drohen Zölle auf nahezu alle Güter, die in China hergestellt und dann gen USA exportiert werden. Hier liefen am Dienstag und Mittwochmorgen eher negative Meldungen über die Ticker, was Anlagegelder in sichere Häfen fließen ließ. Wohingegen gestern und heute Morgen eher optimistische Töne aus den USA und China veröffentlicht wurden, was den Goldpreis als sicheren Hafen par excellence dann auch wieder in seinem Tatendrang ausbremste
Gold im Wochenvergleich mit Gewinn in Dollar und Euro
In US-Dollar berechnet handelte das Gold am Freitagvormittag vergangener Woche um die Marke von 1.458 $/Unze. Bereits am Freitagnachmittag sank es bis auf 1.453,25 $/Unze, und stieg dann am Nachmittag noch einmal auf 1.465 $/Unze an, rutschte jedoch am Montag noch einmal auf Werte unter 1.455 $/Unze ab. Mit den eher negativen Meldungen hinsichtlich des Handelskonflikts rückte der Goldpreis bis auf 1.484 $/Unze am Mittwochmorgen vor. Seitdem ging es wieder etwas retour. Aktuell notiert Gold ungefähr bei 1.474 $/Unze – mithin also ein gutes Prozent höher als vor einer Woche.
Der Euro handelte im Wochenverlauf gegen den US-Dollar in einer weiterhin engen Handelsspanne fast einen Cent fester.
So gab auch Xetra-Gold zunächst etwas nach, und zwar von 42,55 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf das Wochentief bei 42,42 €/Gramm am Montagnachmittag. Danach kletterte Xetra-Gold aufwärts bis auf circa 43,10 €/Gramm am Mittwoch. Heute Morgen notiert er ungefähr bei 42,65 €/Gramm.
Handelskonflikt, Notenbanksitzungen dominieren Agenda
Heute Nachmittag werden in den USA noch die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Hier könnte eine unerwartet schwache Zahl auf dem US-Dollar lasten; eine hohe Zahl neugeschaffener Stellen würde den Dollar wiederum anschieben. Gespannt warten wir natürlich weiterhin auf Neuigkeiten hinsichtlich des Handelskonflikts USA-China. Nächste Woche tagen sowohl die EZB als auch die US-Notenbank. Wirkliche Überraschungen sind hier aber nicht zu erwarten.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames nicht allzu feuchtes Wochenende.