Goldpreise unter der Marke von 1.700 US$ pro Unze

Marktkommentar Michael Blumenroth – 05.03.2021

Wöchentlicher Marktbericht

Das altbekannte Muster zeigte sich auch diese Woche wieder. Erneut kletterten die Goldpreise zum Wochenbeginn aufwärts, gaben dann aber deutlich nach.

Es mag sich anhören wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat und immer wieder die gleiche Melodie spielt. Aber auch in dieser Woche standen die Renditen der langlaufenden US-Staatsanleihen im Mittelpunkt des Interesses. Dabei starteten diese deutlich unter ihren zyklischen Hochs der Vorwoche in die laufende Woche hinein. Sie setzten am Dienstag noch etwas zurück, als eines der einflussreichsten Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed, Lael Brainard, darauf hinwies, dass die Fed die Entwicklung der Renditen im Auge behalte. Schließlich wirkt die US-Notenbank mit ihren Anleiheankäufen darauf hin, dass das Renditeniveau niedrig bleiben soll; dies in der Annahme, dass steigende Renditen die wirtschaftliche Erholung in den USA ausbremsen könnten. Von einer Veranstaltung mit dem Fed-Vorsitzenden Jerome Powell gestern hatten sich einige Investoren eine klare verbale Intervention gegen die steigenden Anleiherenditen erhofft, die aber aus Marktsicht offenbar nicht deutlich genug ausfiel. Die Renditen kletterten infolgedessen zurück gen ihrer zyklischen Hochs, die Goldpreise in US-Dollar je Unze fielen im Gegenzug auf ein Neun-Monatstief.

Trotz niedriger Zinsen: Anleger wenden sich ab

Dabei ist das Umfeld aktuell generell nicht so schlecht für Gold. Momentan weiterhin extrem niedrige kurzfristige Zinsen rund um den Globus liefern tendenziell Rückenwind für die Goldpreise, die Realzinsen in den USA und den meisten Ländern Europas sind negativ, die Inflationserwartungen steigen. Es scheint, dass sich dennoch viele Investoren, besonders in den USA, aktuell von Positionen in Gold trennen, bzw. diese in andere Anlagen umschichten. Nicht gerade hilfreich ist zudem der im Wochenverlauf ansteigende Kurs des US-Dollars.

Der Goldpreis fiel deshalb im Wochenverlauf – bis auf eine Gegenbewegung aufwärts am Montag – von 1.763 US$ pro Unze am vergangenen Freitagmorgen recht kontinuierlich gen Süden, und zwar bis auf 1.687,50 gestern Abend. Aktuell notiert Gold nur geringfügig erholt bei 1.695.

Xetra-Gold im Wochenvergleich rund 1 € schwächer

Der Xetra-Gold-Preis setzte der Aufwertung des US-Dollars im Wochenverlauf zum Trotz während der üblichen Handelszeiten ebenfalls ein ganzes Stück zurück. Nach 46,65 € pro Gramm am vergangenen Freitagmorgen stieg er bis auf 46,85 noch am Freitagnachmittag. Von hier setzte er dann aber bis auf sein Wochentief bei 45,40 am Mittwochnachmittag noch vor Jerome Powells Rede nach Handelsschluss gestern zurück. Zur Handelseröffnung heute wurde Xetra-Gold aufgrund des schwächeren US-Dollars etwas höher bei 45,65 € pro Gramm gehandelt.

Die Goldpreise werden voraussichtlich auch in den kommenden Tagen auf die Entwicklung der Renditen an den Anleihemärkten blicken. Möglicherweise könnten die Gold-Positionen, die von Großanlegern in der zweiten Jahreshälfte 2020 oder seit Beginn dieses Jahres erworben wurden, noch weiter reduziert werden, bevor die Goldpreise ihren Boden finden werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein nicht allzu kaltes Wochenende.

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