Goldpreise konsolidieren nach neuen Hochs
Marktkommentar Michael Blumenroth – 17.04.2020
Wöchentlicher Marktbericht
Nachdem der Goldpreis sich letzte Woche etwas zurückgehalten hatte, erzielte er in der laufenden Woche neue zyklische Höchststände, bzw. gegen viele Währungen sogar neue Allzeithochs.
Im Großen und Ganzen dominiert weiterhin das COVID-19-Virus die Schlagzeilen, die Medienberichterstattung und natürlich auch die Märkte. Hier ging es im Wochenverlauf hin und her zwischen Optimismus und Pessimismus; seit heute Nacht überwiegen wieder eher optimistischere Töne. Die ersten Konjunkturdaten für den Monat März fielen sowohl für die USA als auch für China erschreckend schwach aus (und das dicke Ende könnte noch bei den April-Zahlen kommen), so dass an den Märkten weiterhin Vorsicht regiert. Zumal die gerade anlaufende Berichtssaison auch für Unsicherheit an den Märkten sorgt.
Vieles spricht für sichere Häfen
Zu Beginn der Woche, als die Märkte leichte Anzeichen von Optimismus zeigten, geriet der US-Dollar gegen viele Währungen, gegen die er zuvor angestiegen war, etwas unter Druck. Insbesondere Gold-Produzentenwährungen wie der südafrikanische Rand, der australische und der kanadische Dollar konnten sich etwas erholten. Dies gepaart mit der Unsicherheit über die Schäden, die das Coronavirus weltweit anrichten wird, sorgte dafür, dass Investoren mal wieder sichere Anlagen nachsuchten. Es wurde sowohl in Anleihen als auch in den Schweizer Franken und Gold investiert. Dies ließ Gold auf Siebenjahreshochs gegen den US-Dollar und neue Allzeithochs u.a. gegen den Euro, den Rand und den australischen Dollar ansteigen. Gestern Abend und heute Nacht gab der Goldpreis dann etwas nach, da zum einen US-Präsident Trump einen Stufenplan zur Öffnung der Wirtschaft vorlegte und zum anderen erste Erfolge des Medikaments Remdesivir bei der Behandlung an COVID-19 Erkrankter vermeldet wurden.
Gold in US-Dollar im Wochenvergleich
Gold wird im direkten Wochenvergleich heute Morgen somit wie schon in der Vorwoche circa zweieinhalb Prozent höher umgesetzt, als am Gründonnerstag vergangener Woche um diese Zeit. Vergangenen Donnerstag wurde es nämlich noch bei 1.655 US$/Unze gehandelt. Von dort stieg es schon am Ostermontag deutlich über die Marke von 1.700 US$/Unze und am Dienstagnachmittag dann recht fulminant auf das Siebeneinhalb-Jahreshoch bei 1.747 US$/Unze. Nach einem Rücksetzer auf 1.710 US$/Unze touchierte es gestern Nachmittag noch einmal die Marke von 1.740 US$/Unze, gab dann aber aus o.a. Gründen nach. Aktuell handeln wir bei 1.695 US$/Unze.
Xetra-Gold über 50 € pro Gramm
Der Euro legte im Wochenverlauf gegen den US-Dollar zunächst zu, gab seine Gewinne dann aber wieder ab. Das neue Allzeithoch für Goldes in Euro pro Unze wurde demzufolge dann gestern Nachmittag bei 1.597 €/Unze markiert.
Der Preis von Xetra-Gold stieg somit während der üblichen Handelszeiten im Wochenverlauf von 49,10 €/Gramm am vergangenen Donnerstagmorgen über ein Wochenhoch bzw. Allzeithoch von 51,40 €/Gramm gestern Nachmittag auf 50,50 €/Gramm heute Morgen zum Handelsstart.
Die Märkte werden sich auf absehbare Zeit weiter auf jedwede Neuigkeit hinsichtlich der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie stürzen. In dieser Atmosphäre – Unsicherheit – könnten sichere Häfen weiter gefragt sein. Viele Analysten haben in den vergangenen Tagen zumindest die Prognosen für den Goldpreis etwas angehoben. Schauen wir mal.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, sonniges Wochenende.