Goldpreis wieder auf Jahresanfangsniveau
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 28.05.2021
Nachdem Gold letzte Woche mit 1.875 US$ pro Feinunze ein Vier-Monats-Hoch verzeichnen konnte, hat es in dieser Woche mit 1.901,95 US$ eine wichtige Marke genommen. Die nächste, charttechnisch relevante Hürde liegt laut Thomas May, einem Experten für Fibonacci-Analyse bei GodmodeTrader.de, bei 1.920 US$ pro Feinunze. May zufolge wäre dann nämlich die Abwärtsbewegung des Goldpreises seit dem Allzeithoch von 2.074 US$ vom 7. August 2020 neutralisiert. Man darf gespannt sein, wie sich das Edelmetall weiterentwickelt.
Viele Faktoren stützen zurzeit das Interesse an Gold
Dass viele Investoren in Bezug auf Gold wieder eher bullish eingestellt sind, liegt nicht nur an den etwas höher als erwarteten Inflationsraten in Europa und Übersee, sondern auch an den enttäuschenden US-Konjunkturdaten, die in der Folge die Renditen der Bundesanleihen drückten. Angesichts der Inflationsgefahr und der Fed-Ankündigung, zumindest momentan keine Gegenmaßnahmen zu ergreifen, schwächte auch der US-Dollar ab. Ebenso zeigen die wöchentlich veröffentlichen „Commitment of Traders“-Umfrageergebnisse deutlich mehr Optimismus auf dem Gold-Terminmarkt. Finanzmarktexperten wie Frank Holmes, CEO und Chief Investment Officer von U.S. Global Investors, sehen außerdem Zeichen, dass institutionelle Anleger ihre Kryptowährungen-Positionen teilweise zu Gold umschichten könnten.
Auch Gold in der Gemeinschaftswährung über 50 € pro Gramm
Ein schwacher US-Dollar ist gut für den Goldpreis, gleichzeitig wird jedoch Gold in Euro scheinbar billiger, da das Edelmetall auf dem volumenmäßig starken Terminmarkt in Dollar abgerechnet wird. Diese Woche hat Gold aber trotz festerem Euro die 50 € pro Gramm-Marke gerissen, wodurch auch in der Eurozone der Goldpreis wieder sein Jahresanfangsniveau erreicht hat. Die EZB hat genau wie die Fed angesichts der inflationären Tendenzen zurzeit keine Änderung ihrer Geldpolitik geplant, was den Goldpreis weiter unterstützen könnte.