Goldpreis trotzt dem festen US-Dollar
Marktkommentar Michael Blumenroth – 20.08.2021
Wöchentlicher Martkbericht
Nach einem zunächst recht ruhigen Wochenauftakt kam zur Wochenmitte mehr Bewegung in die Märkte. Weiter steigende Covid-19-Fallzahlen aufgrund der Delta-Variante und anhaltende pandemiebedingte Einschränkungen in vielen asiatischen Ländern und Ozeanien drückten ebenso auf die Stimmung wie die hohe Anzahl der Neuinfektionen in den USA. Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der Juli-Sitzung der US-Notenbank Fed lastete ebenfalls auf den Aktienmärkten. Laut der Niederschrift hält es nämlich die Mehrheit der Mitglieder im Offenmarktausschuss FOMC für sinnvoll, die laufenden Anleiheankäufe in Höhe von 120 Mrd. US$ pro Monat noch in diesem Jahr zu reduzieren. Weniger Liquidität von Seiten der Notenbank bedeutet weniger Anlagegelder, die in Aktienmärkten investiert werden können. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik verlieh dem US-Dollar Rückenwind, sodass er zum Euro und den übrigen G10-Währungen auf ein Neun-Monats-Hoch stieg.
Kurseinbruch für andere Rohstoffe
Von der Suche nach sicheren Häfen profitierte neben Staatsanleihen, dem Schweizer Franken und dem Japanischen Yen auch das Gold. Recht beeindruckend erscheint, dass es trotz des festen Wechselkurses des US-Dollars im Wochenverlauf zulegen konnte. Andere Rohstoffe wie Öl, Eisenerz und Kupfer verloren teils deutlich an Wert.
Der Goldpreis stieg von 1.755 US$ pro Unze am vergangenen Freitagmorgen bis auf 1.795,50 Dienstagmittag. Nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls ging es noch einmal retour bis auf 1.775. Gestern Mittag notierte das edle Metall aber wieder bei 1.790. Heute Morgen startet es bei 1.785 in den Tag.
Schwäche des Euro kommt Xetra-Gold zugute
Der zum US-Dollar abwertende Euro sorgte für einen noch etwas deutlicheren Kursgewinn des Xetra-Gold-Preises. Während der üblichen Handelszeiten stieg er von 48,05 € pro Gramm am vergangenen Freitag bis auf 49,25 gestern Nachmittag. Zur heutigen Handelseröffnung dürfte er um 49,10 notieren.
Die Liquidität an den Märkten dürfte nächste Woche erneut dürftig bleiben. Ab Donnerstag nächster Woche beginnt das Fed Symposium der Notenbanker in Jackson Hole. Analysten werden darauf achten, ob es weitere Hinweise auf die Geldpolitik der US-Notenbank geben wird.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, sommerliches Wochenende.