Goldinvestments haben sich im 3. Quartal im Jahresvergleich mehr als verdoppelt
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 13.11.2019
Auch im dritten Quartal 2019 hat sich die Goldrallye fortgesetzt. Investoren konnten sich über Wertzuwächse ihres Goldbestands freuen: Der Goldpreis in US-Dollar stieg von Anfang Juli bis Ende September um 5 Prozent und festigte sich um die 1.500 US$-Marke, während Xetra-Gold im gleichen Zeitraum um 9,5 Prozent von 39,55 € auf 43,30 € zulegte. Nach Informationen des World Gold Council (WGC) wuchs die Nachfrage nach Gold in diesen drei Monaten um 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Höchster Bestand an Gold-ETFs mit physischer Hinterlegung aller Zeiten
Der "Gold Demand Trends Q3 2019" Report des WGC macht deutlich, woher die Verdoppelung der Goldinvestitionen kommt: Die Nachfrage nach insgesamt 408,6 Tonnen Gold im dritten Quartal setzte sich mit 256,2 Tonnen zum Großteil aus der Bestandserhöhung von Gold-ETFs und -ETCs mit physischer Absicherung zusammen. Ende September war dann mit einem verwalteten Goldbestand von insgesamt 2.855,3 Tonnen ein Allzeithoch bei ETFs und ETCs erreicht. Über 70 Prozent der Zuflüsse erfolgten in US-amerikanische Fonds. In Europa gestaltete sich die Nachfrage sehr heterogen, wobei deutsche und englische Fonds die Zuflüsse anführten. In Asien und dem Rest der Welt erwies sich die Goldnachfrage als eher moderat.
Deutliche Nachfrageschwäche bei Goldmünzen und Schmuck
Gerade bei der traditionellen Goldnation Indien erlebte Goldschmuck laut dem aktuellen Report des WGC einen Nachfragerückgang von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal; weltweit gesehen ergab sich ein Minus von 16 Prozent. Noch stärker sank die Nachfrage nach Goldmünzen: Um 50 Prozent verringerten sich die Käufe weltweit auf 150,3 Tonnen – der niedrigste Wert seit dem ersten Quartal 2008. Der WGC sieht als Grund hierfür zum einen den hohen Goldpreis, der Münzen- und Schmuckkäufer abschreckte, und zum anderen eine schwächere Einkommenssituation in China und Indien, bedingt durch ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in Kombination mit steigender Inflation.