Gold-Performance 2021: Anlagewährung hat großen Einfluss
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 16.12.2021
Als die beiden weltweit wichtigsten Preisindikatoren für Gold gelten das täglich zweimal in London stattfindende Gold Fixing für den Spotpreis für physisches Gold und die US-Terminmärkte, die schon rein volumenmäßig die Preisfindung von Gold dominieren. Die Performance von Gold über ein Jahr hinweg wird außerdem stark von zahlreichen regionalen bzw. währungsraumspezifischen Faktoren beeinflusst, wie etwa Wirtschaftsleistung, Verschuldungsgrad, Teuerungsrate sowie Fiskal- und Finanzpolitik eines Landes bzw. einer Währungsunion wie der EU.
Schwache Performance in USA, China und Russland
Laut dem aktuellen „Gold Market Commentary“ des World Gold Council betrug die Performance von Gold in den USA im November nicht zuletzt durch die deutlich stärkere Nachfrage nach Gold-ETFs 2 Prozent. Auf das gesamte bisherige Jahr (2. Januar bis 30. November 2021) gesehen gab das Edelmetall jedoch um 4,4 Prozent nach. Noch mehr verlor der Goldpreis dieses Jahr in China mit -6,9 Prozent. Auch in Russland mit -3,9 Prozent und Kanada mit -3,7 Prozent verlor Gold in der jeweiligen Landeswährung an Wert.
Türkei, Japan, Australien und die EU dominieren die Gold-Performance 2021
In Euro legte Gold im November 2021 um 4,9 Prozent zu, im bisherigen Jahresverlauf um 3,9 Prozent. In Australien verteuerte sich Gold im November sogar um 8 Prozent; die Jahresperformance liegt zurzeit bei 4 Prozent. Gold legte 2021 in japanischen Yen bislang noch stärker zu, nämlich 5,1 Prozent. Wohl weltweit uneinholbar dürfte die Wertentwicklung von Gold in der Türkei sein, die zurzeit unter einer starken Teuerungsrate leidet. In türkischen Lira verteuerte sich Gold im November 2021 um 40,8 Prozent. Auf das Gesamtjahr gesehen hat der Goldpreis in der Türkei sogar um 70,8 Prozent zugelegt – ein weiterer Beleg für die Wertspeicherfunktion des Edelmetalls, das in Zeiten hoher Inflation und geopolitischer Krisen für viele Anleger als sicherer Hafen gilt.
Arnulf Hinkel
Finanzjournalist