Gold: 9 Prozent Plus jährlich seit 2000
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 24.01.2023
So volatil sich der Goldpreis kurzfristig verhalten und so unterschiedlich die Jahres-Performance ausfallen kann: Anleger in der Eurozone, die zu Beginn des neuen Jahrtausends in Gold investiert haben, konnten sich über einen durchschnittlichen Jahresgewinn von 9 Prozent freuen. Gemäß aktueller Daten von Reuters Eikon (Stand: 31.12.2022) erzielte Gold im weltweiten Durchschnitt – über alle Regionen und Währungen hinweg – seit der Jahrtausendwende ein jährliches Plus von durchschnittlich 9,3 Prozent.
In den USA legte Gold sogar stärker zu als in der Eurozone
Anleger sollten sich von der schwachen Gold-Performance im vergangenen Jahr nicht täuschen lassen: In den letzten 22 Jahren hat das Edelmetall in den USA jährlich mit einem durchschnittlichen Wertzuwachs von 9,4 Prozent zur Portfoliorendite beigetragen. Noch größere jährliche Wachstumsraten erzielte Gold in Japan mit 10,3 Prozent, Großbritannien mit 10,8 Prozent und Indien mit 12,2 Prozent. In Australien und Kanada verteuerte sich das Edelmetall jährlich um durchschnittlich 8,7 Prozent, dicht gefolgt von China mit 8,4 Prozent. Dagegen profitierten schweizerische Anleger nur mit 6,6 Prozent jährlich von der Entwicklung des Goldpreises.
Gold entwickelte sich deutlich besser als Staatsanleihen
Die Wertentwicklung von Gold der letzten 22 Jahre ist deutlich besser als die anderer Finanzinstrumente, die sich an langfristig orientierte Anleger mit konservativem Risikoprofil richten, wie etwa Staatsanleihen wirtschaftlich stabiler Industriestaaten. So boten etwa 10-jährige Deutsche Bundesanleihen zur Jahrtausendwende eine Verzinsung von 5,4 Prozent, die danach fast ununterbrochen sank, bis sie 2019 sogar ins Minus rutschte. Erst 2022 boten 10-jährige Bundesanleihen wieder positive Zinsen, zurzeit liegen diese bei 2,3 Prozent. Ein Blick auf die Zinsentwicklung 10-jähriger US-Staatsanleihen bietet ein ähnliches Bild: Zu Beginn des Jahrtausends lag die Verzinsung noch bei über 6 Prozent. Über die folgenden 20 Jahre ging sie fast ununterbrochen zurück, bis sie Mitte 2020 mit 0,7 Prozent einen Tiefpunkt erreichte. Zurzeit liegt ihre Verzinsung bei knapp 3,5 Prozent.