Geopolitik weiter im Fokus
Marktkommentar Michael Blumenroth – 18.10.2019
Wöchentlicher Marktbericht
Wie letzte Woche an dieser Stelle angesprochen standen die Märkte weiterhin unter dem Einfluss geopolitischer Meldungen.
Dabei kam es zumindest im Handelskonflikt zwischen den USA und China zu keiner weiteren Eskalation. Am vergangenen Freitag gab es abends eine Verlautbarung, dass China wieder Sojabohnen und Schweinefleisch von den USA kaufen werde, und dies in Milliardenhöhe. Dafür verzichten die USA auf eine weitere Anhebung der Zölle.
Auch wenn Donald Trump vom großartigsten Deal aller Zeiten fabulierte, so handelt es sich erst einmal um eine reine Absichtserklärung. Aufgrund der Auswirkungen der Schweinepest ist China ohnehin gezwungen, auf dem Weltmarkt Soja und Schweinefleisch einkaufen. Hier gab es also nur leichte Marktbewegungen – wobei sichere Häfen eher etwas offeriert wurden.
Kommt der Brexit am Monatsende?
Recht dramatisch erscheinen die Meldungen hinsichtlich des Brexit. Hier könnte es tatsächlich zum 31. Oktober per Vertrag zwischen Großbritannien und der EU zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU kommen. Dazu muss am morgigen Samstag das britische Unterhaus zustimmen, was spannend werden könnte. Die Märkte feiern aber bereits die Aussicht auf den möglichen Deal, sodass sichere Häfen auch aus diesem Grund eher verkauft wurden.
Die Aktienindizes stiegen, ebenso die Renditen der Staatsanleihen, das britische Pfund und der Euro.
Gold mit leichtem Wochenverlust
Die Goldpreise handeln somit aktuell leicht unter dem Niveau vom vergangenen Freitagmorgen. Auch Xetra-Gold verliert wegen des etwas festeren Euro leicht an Wert.
Entscheidend für die Marktstimmung zu Beginn der kommenden Woche dürfte sicherlich die Brexit-Abstimmung morgen sein. Ansonsten werden Konjunkturdaten und Quartalsberichte der US-Firmen im Fokus stehen und den Märkten die Richtung vorgeben.