Fast eine Kopie der Vorwoche

Marktkommentar Michael Blumenroth – 28.08.2020

Wöchentlicher Marktbericht

Mancher Goldhändler mag den heutigen Tag als Déjà-vu erlebt haben. Ähnlich wie in der vorherigen Woche war die Spanne, in der die Goldpreise im Wochenverlauf notierten, sehr breit. Dennoch wird Gold beim Schreiben dieser Zeilen am Freitagmorgen exakt dort gepreist, wo es auch vergangenen Freitag notierte.

Scheinbar halten sich momentan die Argumente pro und contra steigender Goldpreise ungefähr die Waage. In dieser Woche sprach insbesondere der sich wieder etwas abschwächende Kurs des US-Dollar für steigende Notierungen des edelsten aller Metalle. Das Gegenargument findet sich einerseits an den Aktienmärkten, die in den USA in Gestalt des S&P500 und der NASDAQ-Indizes von Rekord zu Rekord eilen, so dass ‚sichere Häfen‘ momentan nicht so gefragt erscheinen. Unangenehm für Goldpreise ist auch der Anstieg der Renditen / Marktzinsen für Staatsanleihen. Hier sind die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen mittlerweile auf das Niveau von Anfang Juni zurückgeklettert.

Fed-Strategiewechsel: mehr Spielraum für Inflationsraten

Höhepunkt der Handelswoche war die gestrige Rede des Präsidenten der US-Notenbank Fed, Jerome Powell. Wie vorab schon vermutet war die Kernaussage Powells, dass die Fed in Änderung ihrer bisherigen Strategie zukünftig zeitweise Inflationsraten moderat über 2 Prozent zulassen wird, wenn diese zuvor länger unter 2 Prozent gelegen haben. Das dürfte in den USA eine längere Zeit sehr lockerer Geldpolitik bedeuten. Kurzfristig wird dieser Wandel aber nicht zu größeren Änderungen führen, weil die Märkte ohnehin davon ausgegangen sind, dass die Fed noch jahrelang Nullzinsen beibehalte werde – die erste Zinserhöhung wird aktuell an den Märkten für 2024 eingepreist. Langfristig wird der Unterschied zur ‚alten‘ Strategie aber deutlicher werden. Die Inflationserwartungen könnten steigen.

Goldpreis in US-Dollar im Wochenvergleich mit leichter Steigerung

Gold wird am heutigen Freitag somit marginal teurer gehandelt als noch am Freitag vergangener Woche und konnte dabei die Marke von 1.900 $/Unze verteidigen. Von 1.945 $/Unze am vergangenen Freitag setzte der Goldpreis bis zum Mittwochnachmittag auf 1.903 $/Unze zurück. Zu Beginn der Rede Powells rückte Gold auf das Wochenhoch bei 1.976,50 $/Unze vor, nur um eine Stunde später bei 1.910 $/Unze gehandelt zu werden. Heute Morgen kletterte es auf 1.950 $/Unze zurück und notiert aktuell um die 1.947 $/Unze herum.

Xetra-Gold: im Wochenvergleich marginaler Kursrückgang

Auch Xetra-Gold setzte während der üblichen Handelszeiten zunächst von 52,60 €/Gramm bis auf 51,90 €/Gramm am Mittwochnachmittag zurück, bevor er am Donnerstag auf 53,45 €/Gramm anstieg. Heute Morgen wird Xetra-Gold um 52,55 €/Gramm herum gehandelt.

Heute könnten Monatsenddispositionen den Goldpreis bewegen, zumal Montag in London feiertagsbedingt nicht gehandelt werden wird. Auch in der kommenden Woche dürften die Goldmärkte auf die Währungs- und Zinsmärkte blicken.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende.

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