Europäische Rentenfonds setzen verstärkt auf Gold
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 27.07.2021
Der britische Finanzdienstleister NTree International hat vor kurzem, u.a. im Auftrag von Global Palladium Fund, dem Anbieter von Exchange-Traded Commodities (ETCs), 55 Rentenfonds in Großbritannien und 150 Rentenfonds in ganz Europa nach deren Einschätzungen zu Edelmetallen allgemein und Gold im Besonderen befragt. Hierbei wurden sowohl Prognosen zur Entwicklung der Edelmetallpreise als auch die jeweiligen Investitionsvorhaben in den nächsten zwölf Monaten erhoben.
75 Prozent der befragten Fondsmanager wollen ihre Gold-Allokation erhöhen
Von den an der Umfrage beteiligten europäischen Rentenfonds, die zusammen Anlagen im Wert von mehr als 180 Mrd. € verwalten, waren 85 Prozent der Ansicht, dass Gold binnen eines Jahres an Wert gewinnen würde. Deshalb gaben drei Viertel der Umfrageteilnehmer an, perspektivisch den Goldanteil ihrer Rentenfonds erhöhen zu wollen. Nur 5 Prozent planen dagegen eine Reduktion ihrer Gold-Engagements. Bei der Umfrage unter den 55 britischen Rentenfonds mit einem kumulierten Anlagevolumen von über 64,55 Mrd. € gaben außerdem 64 Prozent an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ihre Goldinvestments überdurchschnittlich ausbauen wollen.
Rentenfonds sehen Gold als Schutz vor Dollarschwäche und Inflation
Mit 71 Prozent gaben die meisten befragten europäischen Rentenfonds an, dass sie Gold als Absicherung gegen einen fallenden US-Dollar einsetzen; 67 Prozent setzen auf Gold als Schutz vor hohen Teuerungsraten. 13 Prozent der Befragten nannten als Motiv zur Erhöhung ihrer Gold-Allokation, dass sie im Jahresverlauf steigende Goldpreise aufgrund der deutlich besseren Fundamentaldaten erwarten. Als Grund für den Ausbau des Goldanteils in ihren Rentenfonds nannten zudem 75 Prozent die einfachere und kostengünstigere Handelbarkeit von Gold durch die große Auswahl an physisch besicherten börsengehandelten Produkten (ETPs), wie die in Europa für Fonds und Privatanleger zugelassenen ETCs. Sie gaben darüber hinaus an, diese Vorgehensweise auch in den nächsten zwölf Monaten beibehalten zu wollen.