Europäische Gold-ETCs dominieren Zuflüsse
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 12.11.2020
Im Oktober 2020 bewegte sich der Goldpreis primär seitwärts – einige Ausbrüche nach oben und unten inklusive. Die Gründe hierfür waren die Entwicklung des US-Dollar, der Gold stark beeinflusste, sowie die abwartende Haltung vieler Anleger im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen und hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie, insbesondere was die Suche nach einem Impfstoff angeht. Dies schlug sich vor allem im Investitionsverhalten US-amerikanischer Anleger nieder.
Zuflüsse in europäische ETCs mehr als zehnmal höher als in US-ETFs
Der Oktober erwies sich als elfter Monat mit Nettozuflüssen in physisch besicherte Gold-ETFs und -ETCs in Folge. Einen derart langen Zeitraum ununterbrochener monatlicher Nettozuflüsse hatte es zuvor nur ein einziges Mal, im April 2006, gegeben. Noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass die Nettozuflüsse in europäische ETCs nicht nur diejenigen in US-amerikanische ETFs übertrafen, was erst das zweite Mal dieses Jahr vorkam; mit einem Wachstum 20,2 Tonnen waren laut der aktuellen Zahlen des World Gold Council europäische Gold-ETCs für den überwiegenden Teil der gesamten Nettozuflüsse verantwortlich, die sich auf 20,3 Tonnen beliefen. US-Goldfonds verzeichneten nur geringe Nettozuflüsse in Höhe 1,8 Tonnen, und asiatische Goldfonds wuchsen um 1,1 Tonnen. Gold-ETFs im Rest der Welt hingegen verringerten ihre Bestände um 2,8 Tonnen.
Drei deutsche ETCs in den Top Ten der meistgehandelten ETFs/ETCs
Wie schon in den Vormonaten gab es die meisten Umsätze sowie Nettozuflüsse in Großbritannien, wo Gold-ETCs ihre Bestände um 15,3 Tonnen erweiterten und damit für den Löwenanteil des europäischen Wachstums verantwortlich zeichneten. Dementsprechend sind in den Top Ten der ETFs/ETCs mit den höchsten Umsätzen weltweit auch drei britische ETCs zu finden. Aber auch drei deutsche Gold-ETCs mit physischer Besicherung haben es in die Top Ten geschafft. Unter ihnen: Xetra-Gold, das sich mit Zu- und Abflüssen in Höhe von 124,8 Tonnen den fünften Platz sichern konnte. Die Nettozuflüsse beschränkten sich dabei auf 0,6 Tonnen, ähnlich wie bei den anderen beiden deutschen Gold-ETCs in der Spitzengruppe.