Divergierende Faktoren haben Seitwärtsmodus beim Gold zur Folge
Marktkommentar Michael Blumenroth – 19.06.2020
Wöchentlicher Marktbericht
Diese Woche lässt sich charakterisieren durch ein ständiges Auf und Ab des Goldpreises, der aber erstaunlicherweise spätestens am jeweiligen Morgen zum Handelsbeginn in Europa immer wieder auf das gleiche Niveau zurückkehrte.
Einerseits lastet der massive Anstieg der Fallzahlen der mit Covid-19 Infizierten insbesondere in einigen Bundesstaaten der USA, in Mexiko, Brasilien und auch und besonders in Peking auf der Marktstimmung und lässt viele Anleger nach sicheren Häfen suchen. Dies hilft dem Goldpreis ebenso wie die Tatsache, dass deshalb auch Staatsanleihen gesucht sind, was deren Renditen bzw. Marktzinsen niedrig hält.
Andererseits ist der US-Dollar – obgleich die Vereinigten Staaten selbst ja immer noch stark unter der Corona-Pandemie leiden – der Gewinner der Woche an den Währungsmärkten. Dies, weil er als sicher und liquide angesehen wird. Zudem halfen dem US-Dollar auch erstaunlich gute Konjunkturdaten aus der US-Industrie. Das hat den Nebeneffekt, dass Gold im Wochenverlauf in vielen Währungen teurer geworden ist, allerdings gegen den US-Dollar nahezu unverändert gehandelt wird.
Gold in US-Dollar leicht schwächer
Gold wird im direkten Wochenvergleich gegen US-Dollar absolut marginal billiger umgesetzt. Freitag vergangener Woche wurde es noch bei 1.732 $/Unze gehandelt. Nach starken Daten zur Erholung der Industrie im Großraum New York setzte der Goldpreis am Montagnachmittag auf 1.704,50 $/Unze zurück, verteidigte also die Marke von 1.700 $/Unze überzeugend. Bis zum Abend erholte sich der Goldpreis dann wieder auf 1.730 $/Unze und handelt seitdem – mit einem kleinen Ausreißer nach oben auf 1.738 $/Unze gestern Nachmittag – meist zwischen 1.725 und 1.730 $/Unze. Das Edelmetall handelt heute Morgen bei 1.731 $/Unze.
Gold in Euro mit leichtem Wochengewinn
Der Euro gab im Wochenverlauf auf Zwei-Wochen-Tiefs nach. Der Preis von Xetra-Gold gewann somit im Wochenverlauf während der üblichen Handelszeiten etwas hinzu. Nämlich von 49,25 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen und einem Wochentief bei 48,65 €/Gramm am Montagnachmittag bis auf 49,70 €/Gramm gestern Nachmittag und steht nun ungefähr bei 49,65 €/Gramm.
Allgemein war diese Woche etwas weniger volatil als die vergangenen. Die Märkte fokussieren sich weiterhin auf positive oder negative Nachrichten bezüglich der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Gold handelt nun seit einiger Zeit seitwärts und scheint auf Anstöße von außen zu lauern, um aus dieser Spanne auszubrechen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, sonniges Wochenende.