Die Zahl des Monats: 400 Feinunzen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.12.2020
Täglich wird auf dem traditionsreichsten Edelmetallmarkt der Welt, dem London Bullion Market, Gold im Wert von durchschnittlich mehr als 36 Milliarden US-Dollar* gehandelt. Hauptabnehmer sind neben Goldgroßhändlern vor allem Institutionelle Investoren und Notenbanken weltweit. Um den außerbörslichen Handel mit Gold so fungibel und komfortabel wie möglich zu gestalten, dürfen hier nur Goldbarren mit exakt vorgegebenen Spezifikationen gehandelt werden, die von der London Bullion Market Association LBMA festgelegt wurden.
Good Delivery – weltweiter Standard für Lagergoldbarren
Ein Good Delivery-Musterbarren besteht aus 400 Feinunzen Gold, das eine Reinheit von mindestens 995/1000 aufweist. Produktionsbedingt sind aber auch Abweichungen von 350 bis 430 Feinunzen erlaubt, die natürlich ihrem Realgewicht entsprechend bepreist werden. Die Good Delivery-Goldbarren sind in erster Linie für den Einsatz als Lagergold – in Form von Goldreserven bei Zentralbanken oder für Gold-Fonds und ETCs mit Goldhinterlegung – gedacht. Das ist, angesichts des nicht gerade konsumentenfreundlichen Gewichts von 11 bis 13 kg pro Barren, offensichtlich. Der 400-Feinunzen Musterbarren wiegt exakt 12,4 kg.
Die LBMA-Vorgaben beschränken sich nicht auf Reinheit und Gewicht
Nur von der LBMA zertifizierte Goldproduzenten dürfen die Good Delivery-Barren herstellen. Die zur Herstellung zugelassenen Unternehmen müssen hinsichtlich ihrer Historie, ihrer finanziellen Situation und nachweislicher Befähigung zur Goldbarrenproduktion strenge Kriterien erfüllen, die regelmäßig überprüft werden. Außerdem müssen sie ihre gesamte Leistungskette an den LBMA-Richtlinien für den verantwortungsvollen Goldhandel, der Responsible Gold Guidance, ausrichten. Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit verpflichten sie sich damit zur strikten Einhaltung bestimmter Vorgaben zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen, Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche.
* Quelle: London Bullion Market Association, Meldung vom 2.11.2020