Die Zahl des Monats: 1.284
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.06.2020
Viele der heute verfügbaren Goldmünzen begeistern nicht nur Sammler, sie sind in aller Regel auch gesetzliches Zahlungsmittel, wie etwa der Krügerrand oder die kanadische Maple-Leaf-Münze. Letztere wird seit 1979 geprägt, der Krügerrand ist seit 1961 offizielles Zahlungsmittel Südafrikas.
Auch andere begehrte Goldmünzen wie der American Gold Eagle oder der Wiener Philharmoniker sind erst im letzten Jahrhundert eingeführt worden, nämlich 1986 bzw. 1989. Viel früher, nämlich 1284, wurde in Venedig eine Goldmünze geprägt, die für viele Jahrhunderte den Maßstab für sichere Zahlungsmittel setzte.
Venezianische Dukaten: über 500 Jahre die härteste Währung der Welt
Ende des 13. Jahrhunderts eingeführt, verbreiteten sich die in Venedig geprägten Dukaten mit einem Feingehalt von 986/1000 Gold erst in Europa und später auch im Rest der Welt. Im 14. Und 15. Jahrhundert galten die Dukaten als Welthandelsmünzen. Die Goldmünzen mit einem Gewicht von 3,49 Gramm hatten über die Jahrhunderte hinweg einen so stabilen Feingehalt, dass sie sogar als Maßstab für Gewichtsvergleiche genutzt wurden. Auch das Münzbild blieb bis Ende der Venezianischen Republik im Jahr 1797 praktisch unverändert, was den Dukaten für mehr als 500 Jahre zur stabilsten Währung der Welt machte. Zwar waren zur Zeit der Einführung der Dukaten auch Goldgulden, „Florentiner“ genannt, im Umlauf, jedoch setzten sich Dukaten aufgrund ihres standardisierten und zuverlässigen Feingehalts schnell gegen die Konkurrenz durch.
Goldmünzen als Leitwährung existierten schon in der Spätantike
Im 3. Jahrhundert führte der römische Kaiser Konstantin der Große den Solidus ein, eine Münze mit hohem Goldgehalt und einem Gewicht von 4,55 Gramm. Der Solidus entwickelte sich rasch zur Leitwährung in Europa, Nordafrika und Vorderasien und verteidigte diese Stellung bis ins 12. Jahrhundert erfolgreich. Er kann somit durchaus als Vorläufer der venezianischen Dukaten gesehen werden.