1968: Eröffnung der Frankfurter Goldbörse
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.07.2020
Wer an das Jahr 1968 denkt, dem fallen sicher die Bürgerrechts- und Studentenbewegungen in Deutschland, den USA, der damaligen Tschechoslowakei und weiteren Ländern ein. Vielleicht auch Stanley Kubricks zukunftweisender Science-Fiction-Film „2001“ oder der berühmte Auftritt von Johnny Cash im Folsom State Prison. 1968 war jedoch auch ein wichtiges und prägendes Jahr für Gold.
Die erste deutsche Goldbörse entstand in Frankfurt am Main
Am 19. Juni 1968 öffnete die Goldbörse im Rahmen der Frankfurter Wertpapierbörse ihren Handel. An der Goldbörse wurden noch keine Wertpapiere, sondern physisches Gold gehandelt. Ziemlich genau drei Monate zuvor, am 17. März, gaben die Zentralbanken der westeuropäischen Länder die Verpflichtung auf, ihre nationalen Währungsreserven primär durch Gold zu decken. Einen Tag später rückten auch die USA vom Goldstandard ab. Vorangegangen waren so massive Goldkäufe am London Bullion Market, dass zur Deckung des Bedarfs Goldreserven angegriffen werden mussten.
Das weltweite Zentrum des Goldhandels entstand in London
Zwar wurde der heute noch mit dem für Goldhändler weltweit gültige Goldfixing betraute London Bullion Market in seiner heutigen Form erst 1987 gegründet, die City of London selbst war jedoch bereits seit 1671 Zentrum des globalen Goldhandels. Die größten Goldmengen werden heute allerdings woanders gehandelt: in den USA etwa an der New York Mercantile Exchange und dem Chicago Board of Trade. Im mittleren Osten wird das Edelmetall besonders häufig an der Istanbul Gold Exchange, der Turkish Derivatives Exchange und der Dubai Gold & Commodities Exchange gehandelt. In Fernost sind die beliebtesten Handelsplätze für Gold die Shanghai Gold Exchange in China, die Tokyo Commodity Exchange in Japan sowie zwei indische Börsenplätze, die Multi Commodity Exchange sowie die National Commodity & Derivatives Exchange. In Deutschland ist Frankfurt auch heute noch der größte Handelsplatz für Gold.