10 kg Gold für siegreiche Olympioniken
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.08.2021
Nach aktuellen Angaben der Edelmetallwebsite gold.de sind in den rund 5.000 Medaillen für 339 Entscheidungen, die bereits 2019 für die Siegerehrungen der Olympischen Sommerspiele in Tokio gefertigt wurden, mindestens 10 kg Gold verarbeitet worden. Das erscheint erst einmal ziemlich wenig, erklärt sich jedoch dadurch, dass die Goldmedaillen jeweils nur 6 Gramm Gold enthalten; der Rest besteht aus 550 Gramm Silber. Deshalb wurden für die Gold- und Silbermedaillen rund 1,8 Tonnen Silber verwendet. Für die Bronzemedaillen gilt dies nicht: Aus 427,5 Gramm Kupfer und 22,5 Gramm Zink gefertigt, enthalten sie gar keine Edelmetalle. Ursprünglich waren Goldmedaillen übrigens wirklich aus reinem Gold – solche Medaillen wurden allerdings zuletzt bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm verliehen.
Nachhaltigkeit ist Trumpf – auch bei den Olympischen Spielen
Für die Sommerspiele Tokio 2020 wurde nicht nur recyceltes Material zur Herstellung der Medaillen genutzt – das gab es nämlich auch schon früher. Für die 5.000 Medaillen wurde in Japan eine großangelegte Sammelaktion ins Leben gerufen, bei der alle Bürger mitmachen konnten. Auf diese Weise kamen nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ 6,21 Millionen alte Smartphones sowie weiterer Elektroschrott mit einem Gesamtgewicht von 79.000 Tonnen zusammen, aus denen 32 Kilogramm Gold und 3.500 Kilogramm Silber recycelt wurden.
Die wertvollste Goldmünze von Tokio 2020 ist gar keine Medaille
Während die in diesen Tagen verliehenen Goldmedaillen auf einen Materialwert von rund 684 € pro Stück kommen, schlägt die erste japanische Goldmünze zu den Olympischen Spielen mit offiziell 1.900 € zu Buche. Kein Wunder: Sie ist aus 999/1000 Feingold hergestellt. Ihr Materialwert ist allerdings deutlich geringer, denn sie wiegt nur 15,6 Gramm, was einer halben Unze entspricht, womit der reine Materialwert aktuell eher bei 750 € liegt.