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Zukunftskunst und Surrealismus: die Goldene Couch in Frankfurt

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 12.04.2019

"Wer seine Vergangenheit kennt, hat auch eine Zukunft". Mit diesen Worten leitete der bekannte Börsenprofi Markus Koch den Abend in der Frankfurter Szene-Location "Horst" ein und erläuterte den 100 geladenen Gästen und VIP-Karten-Gewinnern das Programm: "Darum geht es heute Abend: Was ist wichtig für unser Geld – und wie geht es weiter für uns Anleger?" Wie schon bei den Goldene-Couch-Events in Berlin, Hamburg und Dresden hatte Koch auch diesmal drei Talkgäste geladen, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt & Energie, Dr. Christian Hagelüken, Leiter der Abteilung EU Government Affairs von Umicore, sowie den Sozialwissenschaftler Prof. Wolfgang Lauterbach, der u.a. die jährlichen Armuts- und Reichtumsberichte für die Bundesregierung mitverfasst.

Weise Investmentratschläge von Charlie Chaplin

Die drei Talkrunden waren eingebettet in eine kombinierte Multimedia- und Live-Show mit intimem Revuecharakter, die mit einem Pianisten und einer Sängerin für Zwanziger-Jahre-Atmosphäre sorgte. Dieses Jahrzehnt bot konzentrierter als jedes andere das, was Anleger miterleben, wenn "es hoch her geht, und vor allem drüber und drunter", wie der Autor Klaus Mann einst die Euphorie, den Herdentrieb, die Selbstüberschätzung und schließlich die blanke Panik der Privatanleger zum Oktober 1929 hin beschrieb. 

Die Frankfurter Show startete mit einem Ausschnitt aus Charlie Chaplins Film "Goldrausch", wo die Begegnung des Komikers mit einem aufdringlichen Bären für eine bis heute gültige Börsenregel sorgte: "Wenn einmal ein Bär um die Ecke kommt, bewahren Sie Ruhe – er verschwindet schon wieder". 

Weitere Programmpunkte der Zwanziger-Jahre-Show waren Frankfurt-spezifische Erfindungen wie z.B. die Futura-Schriftart und die Raketenantriebstechnik, die Jahrzehnte später die erste Mondlandung ermöglichen sollte. Aber auch mehr allgemeine zeitgenössische Entwicklungen wurden erwähnt – wie die Geburtsstunde des Surrealismus – oder direkt vorgeführt, wie das Musikinstrument Theremin, das den Zwanziger-Jahre-Sound mitprägte.

Können Anleger das Klima retten?

Die erste Talkrunde beschäftigte sich mit der bitter nötigen Mobilitätswende und der verstärkten Relokation des Kapitals zu mehr nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen durch Anleger. Unter dem Motto "Zukunftskunst" stellte Dr. Uwe Schneidewind die Erkenntnisse seines Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt & Energie vor. Die Forschungseinrichtung zählt zu den Top 10 der Think Tanks weltweit. Zukunftskunst bezeichnet die Fähigkeit, kulturellen Wandel, intelligente Politik, neues Wirtschaften und innovative Technologien miteinander zu verbinden.

Gold und Umweltschutz – doch keine Gegensätze?

Als zweiter Talkgast stellte Dr. Christian Hagelüken das Unternehmen Umicore vor, das sich von einer reinen Minengesellschaft zu einem der führenden Recycling- und Materialtechnologieunternehmen entwickelt hat. Koch und Hagelüken diskutierten die erzielten Erfolge speziell beim Goldrecycling wie auch bei der Emissionsvermeidung und gingen auf den Wachstumsmarkt Elektromobilität ein. Nach eigenen Angaben konnten bis heute bereits ca. 1 Mio. Tonnen CO2 durch Umicore-Technologie und Recycling eingespart werden.

Wer sind die Reichen – und warum?

Als letzter Talkgast des Abends erläuterte Prof. Wolfgang Lauterbach, Soziologe an der Universität Potsdam, die drastischen kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA in Bezug auf die Wahrnehmung von Reichtum. Während wohlhabende Menschen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten offene Bewunderung genießen, wird hierzulande Reichtum eher als Makel gesehen. Auch die typischen Merkmale eines erfolgreichen Unternehmers, wie Extravertiertheit, Aggressivität und Risikobereitschaft, werden in Deutschland überwiegend kritisch bewertet. Lauterbach und Koch diskutierten außerdem darüber, wie eine positivere Einstellung zu Reichtum einer ganzen Nation helfen könnte, warum es "German Angst" gibt und weshalb die meisten deutschen Reichen ohne eigenes Zutun zu ihrem Vermögen gekommen sind.

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