Zeitweilig geringere Nachfrage nach sicheren Häfen

Marktkommentar Michael Blumenroth – 12.05.2017

Wöchentlicher Marktbericht

Im Gegensatz zu der Brexit-Abstimmung und der US-Wahl im vergangenen Jahr blieben auch bei der Stichwahl zur Präsidentschaftswahl in Frankreich die Überraschungen aus. Diese Wahl war an den Märkten als das größte Risiko des ersten Halbjahres 2017 betrachtet worden. Und im Vorfeld waren von vielen Großanlegern sichere Anlagen als Absicherung gegen Ungemach in Gestalt eines Wahlausgangs, der als ‚marktschädlich‘ betrachtet worden wäre, erworben worden. Also hauptsächlich Staatsanleihen, der Schweizer Franken und Gold.  Da sollte es nicht weiter verwundern, dass die Absicherungspositionen in genau diesen drei sicheren Häfen nach dem überzeugenden Sieg Macrons aufgelöst wurden. Sowohl die Kurse der Anleihen, als auch der Franken und das Gold gaben nach.

Zusätzlich standen in der ersten Wochenhälfte Rohstoffe allgemein etwas unter Druck. Ausgelöst durch die Verkaufswelle in den Ölsorten seit Ende vergangener Woche. Die generelle Sorglosigkeit der Märkte drückte sich auch in einem neuen 24-Jahres-Tief des an den Terminbörsen gehandelte Volatilitätsindex VIX für Aktien aus. In den USA bewegte sich der S&P 500 Index an zehn von elf aufeinanderfolgenden Tagen weniger als 0,2 Prozent und stellte damit fast einen neuen Rekord auf. 

Zudem zeigte sich die US-Notenbank vergangene Woche weiter willens, die nächste Leitzinserhöhung bereits im Juni vorzunehmen. Wurde Mittwoch vergangener Woche selbige noch mit knapp 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit eingepreist, so beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung laut Bloomberg nun glatte 100 Prozent. Auch fielen die US-Arbeitsmarktdaten vergangene Woche überzeugend und stark aus, was die Renditen der US-Anleihen anziehen ließ.

Unter diesen Umständen blieb dem Goldpreis nichts anderes übrig, als die Unterstützungen auf der Unterseite zu testen. Von 1.255 US$/Unze am Mittwoch vergangener Woche fiel der Goldpreis bis auf 1.215 US$/Unze am Dienstagabend dieser Woche. Danach konnte er sich leicht wieder erholen und handelt aktuell bei 1.229 US$/Unze.

Auch der Xetra-Gold-Preis gab somit nach, und zwar von 37,00 €/Gramm auf 35,90 €/Gramm am Dienstagabend bzw. aktuelle 36,40 €/Gramm.

Momentan ist die Marktpositionierung in Gold relativ neutral. Schauen wir mal, wie es weiter geht. Saisonal befinden wir uns in einer meist eher schwierigen Zeit für Edelmetalle. Aber das ändert sich dann ja auch wieder.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein möglichst sonniges, entspanntes Wochenende

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