WWF in Davos und die US-Regierung sorgen für erhöhte Volatilität

Marktkommentar Michael Blumenroth – 26.01.2018

Wöchentlicher Marktbericht

In der bald abgelaufenen Woche brauchen wir uns über Langeweile nicht zu beklagen. Die Quelle der Volatilität sitzt dabei im beschaulichen Davos. Und die Verantwortlichen finden sich in Reihen der US- Regierung.

US-Finanzminister Mnuchin hatte bei dem Treffen von Staats- und Wirtschaftslenkern in Davos am Mittwoch gesagt: "Offensichtlich ist ein schwächerer Dollar gut für uns." Ein schwächerer Dollar sei "gut, weil dies mit Handel und Chancen zu tun hat". Mnuchin bezog sich damit darauf, dass bei einem sinkenden Dollarkurs die US-Produkte auf dem Weltmarkt billiger werden, was den US-Unternehmen im Wettbewerb mit Konkurrenten aus anderen Ländern hilft. Die Worte des US-Finanzministers sorgten  für erheblichen Wirbel und ließen den Dollarkurs, der in der Nacht zu Mittwoch bereits auf Drei-Jahrestiefs gefallen war, noch weiter absacken. 

Trump bekennt sich zu starkem US-Dollar

Gestern Abend hat sich dann US-Präsident Donald Trump im Gegensatz zu Mnuchin zu einem starken Dollar bekannt und damit Spekulationen um einen währungspolitischen Kurswechsel in Washington zurückgewiesen. Er wünsche sich einen "starken Dollar", da der Wert der Währung auf der Stärke der US-Wirtschaft zu basieren habe, sagte Trump in einem Fernsehinterview. In Folge dieses Interviews gab der Euro gegen den US-Dollar dann mehr als eineinhalb Cent nach.

Neue Drei-Jahres-Tiefs für DXY – Staatanleihen erreichen neue Hochs

Zweites Highlight der Woche war die gestrige EZB-Sitzung. Dort hat sich EZB-Präsident Draghi zwar besorgt über möglicherweise höhere Volatilitäten, also Kursschwankungen, an den Währungsmärkten geäußert. Allerdings vermied er es, den Euro explizit ‚schwach zu reden‘. Während der Pressekonferenz mit Draghi stieg der Euro auf ein neues Dreijahreshoch gegen den US-Dollar bei 1,2538 an. Allerdings befand sich der Euro hier in guter Gesellschaft. Auch der Franken, das Pfund Sterling, die Rohstoffwährungen, Yen und Yuan kletterten gegen den US-Dollar aufwärts, so dass der US-Dollar-Index DXY auf neue Drei-Jahres-Tiefs fiel.

Der schwache Kurs des US-Dollar überkompensierte für die Rohstoffinvestoren die Bewegung an den Märkten für Staatsanleihen, an denen die Renditen/Marktzinsen ebenfalls  auf neue Drei-Jahres-Hochs stiegen (in den USA und Deutschland).

Gold in US-Dollar erreicht höchsten Stand seit 2016

So konnte denn der Goldpreis in US-Dollar betrachtet nun auch endlich das letzte zyklische Hoch bei 1.357 US$/Unze vom 8. September 2017 überspringen.

Handelte Gold am Freitagmorgen vergangene Woche noch bei 1.335 US$/Unze, so wurde es nach einem recht kontinuierlichen Anstieg gestern Morgen in Asien bei 1.366 US$/Unze umgesetzt. Dies war der höchste Kurs seit Sommer 2016. Nach dem oben erwähnten TV-Interview Trumps gab der Goldpreis spiegelbildlich zu wieder ansteigenden US-Dollar bis auf 1.343 US$/Unze nach. Heute Morgen gab der US-Dollar dann wieder etwas nach, so dass Gold aktuell bei 1.355 US$/Unze handelt.

Xetra-Gold stabil

Gegen Euro betrachtet gibt der Goldpreis aufgrund des überproportional starken Anstiegs des Euro gegen den Greenback im direkten Wochenvergleich marginal nach. Von 35,00 €/Gramm am vergangenen Freitag rückte der Xetra-Goldpreis bis auf 35,25 €/Gramm gestern Nachmittag vor der EZB-Sitzung vor. Nachdem der Euro dann deutlich aufwertete und der Goldpreis auch in US-Dollar abends nach den Trump’schen Äußerungen fiel, gab der Xetra-Goldpreis bis auf 34,85 €/Gramm nach. Der Xetra-Goldpreis notiert nun aktuell ungefähr auf dem Vorwochenniveau, nämlich bei 34,95 €/Gramm.

Was erwartet uns in den kommenden Tagen? 

Heute Nachmittag steht neben einigen Konjunkturdaten besonders die Rede Trumps um 14 Uhr in Davos im Fokus. Nächste Woche erwartet uns am Dienstag die Rede Donald Trumps zur Lage der Nation und dann am Mittwoch die letzte Sitzung der US-Notenbank, die von Janet Yellen geleitet wird, bevor Jerome Powell am kommenden Wochenende das Ruder übernimmt.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, zumindest morgen eventuell sonniges Wochenende. 

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