Wöchentlicher Marktbericht von Goldexperte Michael Blumenroth
Marktkommentar 24.03.2016
Gewinnmitnahmen, die Fed und ein starker US-Dollar lasten auf dem Gold
Nach vielen erfreulichen Wochen für Gold-Investoren scheint diese Woche eher etwas schwieriger und mit niedrigeren Preisen zu enden. Hierfür gibt es verschiedene Gründe:
Zunächst einmal darf man nicht vergessen, dass der Goldpreis in US-Dollar betrachtet vom Jahresbeginn bis zum Jahreshoch ca. 20 Prozent zugelegt hatte. Dies zusammen mit dem nun bevorstehenden langen Osterwochenende scheint bei vielen Anlegern den ‚Gewinnmitnahmereflex‘ ausgelöst zu haben. Zumal sich die US-Aktien-Leitindizes auf neue Jahreshochs hin bewegt hatten. Zum zweiten hatte die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche mit der Ansage überrascht, dass es im Jahre 2016 laut Meinung der Mehrheit der Entscheider nur noch zwei Leitzinserhöhungen geben solle. Dies wurde im Verlaufe der Woche etwas konterkariert, da sich mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank eine nächste Leitzinserhöhung bereits für Ende April vorbehielten (auch wenn die Märkte dies noch nicht für bare Münze nehmen). Dieser etwas ‚falkenhaftere‘ (wie es im Händlerjargon heißt) Auftritt der Fed-Mitglieder sorgte dafür, dass der US-Dollar im Verlaufe der Woche gegen die Mehrzahl der Währungen zulegen konnte. Dies ist normalerweise und war auch diesmal der Goldpreisentwicklung nicht gerade förderlich.
Einiges Ungemach kam also zusammen, so dass der Goldpreis in US-Dollar betrachtet im Verlaufe der Woche von 1.260 US$/Unze bis auf 1.212 US$/Unze heute Morgen nachgab. Aktuell wird das edelste aller Metalle bei 1.217 US$/Unze umgesetzt.
Da der Euro gegen den US-Dollar im Wochenverlauf etwas zurücksetzte, ist der Wochenverlust für die Anleger in Xetra-Gold etwas abgemildert worden. Von 36,00 €/Gramm heute vor einer Woche fiel es zurück bis auf 34,95 €/Gramm, bevor es sich wieder auf den aktuellen Preis von 35,10 €/Gramm erholen konnte.
Nichtsdestotrotz war Gold wohl DAS Investment des ersten Quartals, aber das werden wir dann nächste Woche noch einmal verifizieren. In den nächsten Tagen stehen zwar auch über Ostern einige US-Konjunkturdaten an. Der Markt wartet allerdings eher mit Spannung auf den nächsten US-Arbeitsmarktbericht und den ISM Index der Industrie, die erst am kommenden Freitagnachmittag veröffentlicht werden.
Ein schönes, entspannendes und friedliches langes Osterwochenende wünsche ich Ihnen allen.