Saisonale Schwäche und Warten auf die US-Notenbank hält an. Ist der Boden nun gefunden?
Marktkommentar Michael Blumenroth – 03.06.2016
Wöchentlicher Marktbericht
Auch in dieser Woche gibt es wenig Erhellendes zu berichten. Dabei startete die Woche mit einem Paukenschlag in Gold. Handelte es am vergangenen Freitag noch bei 1.220 US$/Unze und zum Wochenschluss bei 1.212 US$/Unze, so fiel es Montagnacht kurzfristig auf knapp 1.200 US$/Unze – 1.199,80 US$/Unze um präzise zu sein. Hier kam es scheinbar zu Stop-Loss-Verkäufen von Großanlegern, nachdem in extrem illiquiden Handel (London und New York waren am Montag feiertagsbedingt geschlossen) ein größerer Verkaufsauftrag in den Markt gegeben wurde. Am Montagmittag wurde Gold hingegen schon wieder zehn US-Dollar höher gehandelt. Am Dienstag kam es dann zum ersten Tag mit Kursgewinnen nach neun Verlusttagen und nachdem am Mittwoch das Wochenhoch bei 1.220,50 US$/Unze erzielt wurde, handeln wir seitdem mehr oder weniger seitwärts in einer recht engen Handelsspanne. Aktuell bei 1.212 US$/Unze.
Die gestrige Sitzung der EZB und das Treffen der OPEC-Länder hatten keinen nennenswerten Einfluss auf das Marktgeschehen. Dominierendes Thema ist weiterhin die Frage, ob es nun schon im Sommer zu einer nächsten Zinserhöhung der US-Notenbank kommen wird. Hier haben sich die Erwartungen im Verlauf der Woche nicht signifikant geändert. Mit 55-Prozentiger Wahrscheinlichkeit rechnen die Märkte mit einer Zinserhöhung am 27. Juli. Etwas mehr Klarheit könnten zum einen die zahlreichen Konjunkturdaten bringen, die heute in den USA zur Veröffentlichung anstehen. Insbesondere natürlich der Arbeitsmarktbericht. Desweiteren erwarten die Marktakteure mit Spannung eine Rede der Vorsitzenden der US-Notenbank, Janet Yellen, am Montag in Philadelphia.
Immer mehr in den Fokus gerät auch die Abstimmung über den Verbleib in der EU in Großbritannien am 23. Juni. Hier könnte die Nervosität mit dem Näherrücken dieses Datums wachsen, so dass eventuell sichere Häfen wieder en vogue sein könnten. Schauen wir mal.
Für die Anleger in Xetra-Gold wurde wie schon in der vergangenen Woche der Preisrückgang des edelsten aller Metalle durch den leicht schwächeren Kurs des Euro etwas gemildert. Von 35,05 €/Gramm am vergangenen Freitag setzte der Kurs am Montag bis auf 34,75 €/Gramm zurück. Am Mittwoch wurde dann das Wochenhoch von 35,20 €/Gramm erzielt. Aktuell handelt Xetra-Gold bei 34,95 €/Gramm.
Ein soweit möglich regenfreies Wochenende wünsche ich Ihnen allen.