Weltweite Goldvorkommen: Nur noch 60.000 Tonnen können abgebaut werden
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.12.2025
Ende 2024 standen noch rund 64.000 Tonnen Gold zum Abbau zur Verfügung. Diese Berechnung der US Geological Survey (USGS) geht von der aktuellen Technologie und den heute als wirtschaftlich förderfähig eingestuften Goldvorkommen der Erde aus. Zieht man davon die knapp 4.000 Tonnen ab, die nach Angaben des World Gold Council 2025 produziert wurden, bleiben etwa 60.000 Tonnen, die mit heutigen Extraktionsmethoden gefördert werden können.
Großteil des heutigen globalen Goldbestands nach 1950 produziert
Wie der Fund von über 3.000 Goldschmuck-Artefakten im Gräberfeld von Varna in Bulgarien in den 1970er Jahren eindeutig belegte, fördert und verarbeitet die Menschheit Gold seit mindestens 6.500 Jahren. Dennoch sind von den rund 220.000 Tonnen Gold, die bis heute produziert wurden, zwei Drittel erst seit 1950 gefördert worden. Dafür ist u.a. die immer stärkere Nutzung von Gold als Geldanlage verantwortlich. Zentralbanken halten heute rund 17 Prozent aller globalen Goldbestände. Weitere 22 Prozent dienen institutionellen Investoren und Privatanlegern als Portfoliostabilisator und Inflationsschutz.
Fokus auf Recycling und innovativen Fördertechnologien
Das Recycling des Edelmetalls aus Altgold und Elektroschrott macht heute rund 25 Prozent der gesamten Goldproduktion aus – Tendenz steigend. Dass innovative Fördertechnologien die in der Erde verbliebenen Goldreserven über die heute abbaubaren 60.000 Tonnen hinaus erweitern könnten, zeigt eine aktuelle Entdeckung in der Provinz Liaoning in China – die bedeutendste seit 1949. In der Lagerstätte Dadonggou sollen rund 1.444 Tonnen Gold liegen, allerdings verteilt in 2.586 Millionen Tonnen Erz. Ob eine Förderung bei einem durchschnittlichen Gehalt von 0,56 Gramm Gold pro Tonne Erz wirtschaftlich überhaupt Sinn macht, untersucht zurzeit die staatliche Liaoning Geological and Mining Group. Je nach Ergebnis der Machbarkeitsstudie und Umweltverträglichkeitsprüfung könnte die Förderung des enormen Goldvorkommens in wenigen Jahren starten.




