Weitere Verluste für den US-Dollar; auch Gold profitiert hiervon etwas

Marktkommentar Michael Blumenroth – 21.07.2017

Wöchentlicher Marktbericht


Im Fokus stand in dieser Woche sicherlich das gestrige EZB-Treffen. Allerdings gab es bereits im Vorfeld dieses Treffens einiges an Bewegung an den Währungsmärkten. Aufgrund des vorläufig erneuten Scheiterns der US-Gesundheitsreform verlieren einige Marktbeobachter allmählich die Hoffnung, dass die amtierende US-Regierung ihre hochfliegenden Pläne (Steuerreform, Infrastrukturmaßnahmen) irgendwann auch wirklich umsetzen kann. Dies führte dazu, dass der US-Dollar gegen viele Währungen immer weiter an Wert verliert. Der US-Dollar-DXY-Index ist auf den tiefsten Stand seit August 2016 gefallen und hat somit alle Gewinne seit der US-Wahl wieder abgegeben.

Mit Spannung erwartet worden war die gestrige EZB-Sitzung deshalb, da in den nächsten Monaten die Entscheidung ansteht, ob die Staatsanleiheankäufe der EZB über den Jahreswechsel hinaus verlängert werden. Hier gab uns Mario Draghi gestern keine konkreten Hinweise, sagte aber, dass im Herbst darüber diskutiert werden würde, was der Markt eher als Bestätigung auffasste, dass diese Anleihekäufe ab Januar 2018 zurückgefahren, aber noch nicht ganz beendet werden. Draghi ließ dabei gestern die Gelegenheit aus, sich über den Anstieg des Euro besorgt zu äußern, was im Anschluss an seine Pressekonferenz zu einem deutlich steigenden Kurs des Euro gegen den USD auf – bis dato – 1,1677 führte, den höchsten Stand seit August 2015.

Ein schwacher US-Dollar und tendenziell sinkende Renditen der Staatsanleihen in den USA und Europa: So etwas mag der Goldpreis natürlich: In US-Dollar betrachtet handelte Gold am vergangenen Freitagmorgen bei 1.218 US$/Unze. Es stieg dann im Wochenverlauf recht kontinuierlich bis auf das derzeitige Wochenhoch von 1.248 US$/Unze an (Stand 21.07.; 9:15 Uhr) und handelt aktuell nur einen halben US-Dollar tiefer.

Der Anstieg des Euro gegen den US-Dollar um zwei Cent im Wochenverlauf bremste den Xetra-Gold-Preis etwas aus. Aber auch gegen Euro betrachtet, handelt Gold etwas fester. Von 34,35 €/Gramm am vergangenen Freitag kletterte der Xetra-Gold-Preis auf ein Wochenhoch bei 34,70 €/Gramm gestern unmittelbar nach Beendigung der EZB-Sitzung und vor Draghis Pressekonferenz. Mit dem rasanten Anstieg des Euro gab der Xetra-Gold-Preis dann aber wieder etwas nach, und zwar auf aktuelle 34,45 €/Gramm.

In der nun folgenden Woche steht als Höhepunkt das Treffen der Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Es erscheint zwar unwahrscheinlich, dass es hier sehr marktbewegende Neuigkeiten geben könnte – dies dürfte dann eher beim September-Treffen der Fall sein. Aber, man weiß ja nie… Sicherlich ebenfalls spannend wird die Beantwortung der Frage sein, ob die Kursverluste des US-Dollar, bzw. die Zugewinne des Euro, eine Fortsetzung finden werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, sommerlich-schönes Wochenende. Und eventuell auch einen erholsamen Urlaub. Ich selbst werde Ende nächster Woche leider keine Gelegenheit zum Schreiben dieses Marktkommentars haben, so dass wir uns dann in der übernächsten Woche wieder lesen werden. Bis dahin alles Gute.

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