Warten auf Trump, die Zölle und die Fed
Marktkommentar Michael Blumenroth – 16.03.2018
Wöchentlicher Marktbericht
Ein Déjà-vu zur Vorwoche. Ich traue es mich ja kaum zu schreiben, aber wie schon in der Vorwoche handelt der Goldpreis nahezu unverändert zum letzten Freitag, als ob jemand das Gold mit Sekundenkleber um die 1.318 $/Unze fixiert hätte. Dabei war diese Woche bis dato relativ ereignislos an den Märkten. Kurz erwachten diese aus ihrer Lethargie, als am Dienstag der US-Außenminister Rex Tillerson recht unelegant via Twitter entlassen wurde. Tillerson wurde ein eher mäßigender Einfluss im Weißen Haus zugeschrieben; insbesondere in der Frage potentieller neuer Iran-Sanktionen. Die Aufregung dauerte dann nur einen Tag an. Politische Börsen haben nun einmal kurze Beine.
Stoischer Goldpreis, stagnierendes Marktumfeld
Gestern bewegte der designierte neue Wirtschaftsberater Trumps, Kudlow, die Währungsmärkte zumindest etwas. Denn er hatte sich dahingehend geoutet, dass er lieber einen starken denn einen schwachen US-Dollar sähe.
Nichtsdestotrotz, an den meisten Märkten war es eine eher ereignislose Woche. Handelte Gold am Freitagmorgen vergangener Woche noch bei 1.318,50 $/Unze, so kletterte es nach der Tillerson-Entlassung am Mittwochmorgen auf sein Wochenhoch bei 1.330 $/Unze. Mit dem wieder festeren Kurs des Greenback gab der Goldpreis dann allerdings wieder nach auf 1.314 $/Unze heute Nacht. Und raten Sie einmal, wo Gold beim Schreiben dieser Zeilen umgesetzt wird? Genau, bei aktuellen 1.318,50 $/Unze.
Auch gegen Euro betrachtet handelt der Goldpreis wenig verändert – bzw. gar unverändert. Von 34,45 €/Gramm am vergangenen Freitag rückte der Xetra-Gold-Preis noch am gleichen Tag bis auf 34,53 €/Gramm vor. Das bisherige Wochentief wurde am Dienstag unmittelbar nach Bekanntgabe der US-Verbraucherpreisdaten und vor der Tillerson-Entlassung bei 34,28 €/Gramm markiert. Xetra-Gold- notiert aktuell wieder bei 34,45 €/Gramm.
Erhöht die Fed unter neuer Führung die Leitzins-Prognose?
Die Märkte werden in den nächsten Tagen sowohl auf weitere Neuigkeiten bezüglich des drohenden Handelskonflikts warten. Anfang nächster Woche steht u.a. ein G20-Finanzministertreffen auf der Agenda. Außerdem wird uns am Mittwochabend Jerome Powell auf seiner ersten Pressekonferenz als neuer Fed-Vorsitzender die aktuelle Sicht der Welt der US-Notenbank erläutern. Wird die Fed bei drei vorausgesagten Leitzinserhöhungen für 2018 bleiben, oder erhöht sie die Prognose auf vier? Das ist die Nachricht, auf welche die Märkte warten.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, nicht allzu winterliches Wochenende.