Warten auf Jackson Hole

Marktkommentar Michael Blumenroth – 26.08.2022

Wöchentlicher Marktbericht

Immer am letzten August-Wochenende lädt die US-Notenbank Fed zu einem Symposium ins beschauliche Jackson Hole ein. Die Marktbeobachter hängen dann an den Lippen der jeweiligen Redner, insbesondere natürlich des oder der Fed-Gouverneur(in). Diesmal hat Jerome Powell um 16 Uhr unserer Zeit die Gelegenheit, seinen Ausblick auf das, was die Fed in den kommenden Monaten im Schilde führt, zu geben.

Ansonsten stand die Woche bisher im Zeichen nahezu exponentiell ansteigender Energiepreise in Deutschland bzw. Europa. Neue Rekorde gab es sowohl bei den an der Leipziger Strombörse gehandelten Kontrakten für Strom zur Lieferung in Deutschland als auch für die Terminpreise auf französischen Strom und die Erdgaspreise an der niederländischen TTF-Terminbörse. Die Befürchtungen hinsichtlich einer Energiekrise in Europa im kommenden Winter verschärften sich somit. Weiterhin wird deshalb eine Risikoprämie in den Kurs des Euro eingepreist. Dieser fiel zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Auch gegen andere Währungen wie den Franken gab er weiter nach.

Konträre Effekte wirken auf Goldpreise

Bis gestern stiegen die Renditen in der Eurozone und den USA deutlich an, und zwar auf das Niveau von Mitte Juni bzw. Anfang Juli zurück. Der feste US-Dollar und die steigenden Renditen bremsten den Goldpreis nach oben aus. Die Turbulenzen an den Märkten für Energierohstoffe und die Rezessionsbefürchtungen lieferten hingegen eher Rückenwind. Im Endeffekt hoben sich diese Effekte aber dann für die Goldpreise auf, sodass diese nicht allzu weit von den Niveaus der Vorwoche entfernt notieren.

Gold notierte am Freitag vergangener Woche morgens bei 1.757 US$ pro Unze und rutsche bis zum Montag relativ kontinuierlich ab, und zwar bis auf ein Wochentief bei 1.728 US$ pro Unze. Genauso kontinuierlich robbten sich die Goldpreise dann wieder aufwärts bis auf das gestrige Wochenhoch bei 1.765 US$ pro Unze. Das edle Metall gab dann wieder leicht nach (wegen des etwas festeren US-Dollars) und notiert heute um 8 Uhr bei rund 1.758 US$ pro Unze.

Xetra-Gold mit leichtem Wochenplus

Der Xetra-Gold-Preis profitierte vom weiteren Kurssturz des Euros zum US-Dollar und gewann während der üblichen Handelszeiten moderat hinzu. Handelte Xetra-Gold am vergangenen Freitag morgens noch bei 55,80 € pro Gramm und im Wochentief am Montag bei 55,55 € pro Gramm, kletterte es gestern im Wochenhoch auf 56,80. Heute Morgen notiert Xetra-Gold um kurz vor 8 Uhr ungefähr bei 56,70 € pro Gramm.

Entscheidender als die Rede Jerome Powells dürften die in den USA in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktdaten und insbesondere später die Inflationsdaten für den August sein. Der Euro dürfte weiter von der befürchteten Energiekrise unter Druck gehalten werden. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Wochenende, obgleich diesmal ja Gewitter drohen.

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