US-Arbeitsmarktdaten und „Flash Crash“ setzen den Goldpreis unter Druck

Marktkommentar Michael Blumenroth – 13.08.2021

Wöchentlicher Marktbericht

Sah es in der ersten Augustwoche zunächst noch nach ruhigem Sommerhandel aus, so änderte sich das Bild am vergangenen Freitag schlagartig. Der US-Arbeitsmarktbericht für den Juli überraschte die Marktakteure, indem die Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent fiel – erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 5,7 Prozent. Dass zugleich auch die durchschnittlichen Stundenverdienste mehr als erwartet anstiegen, sorgte für Nervosität bei einigen Investoren. Positionen an den Märkten, die darauf setzten, dass die US-Notenbank noch eine Weile ihre aktuell sehr expansive Geldpolitik fortführen wird, gerieten unter Druck. Die Kapitalmarktzinsen, also die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen, bewegten sich recht deutlich aufwärts und der US-Dollar stieg auf das höchste Niveau seit Ende März. Beides übte Druck auf die Goldpreise aus.

Starker Goldpreiseinbruch zu Wochenbeginn

Auch zu Beginn dieser Woche reduzierten Anleger Bestände in diversen Assets, da am Mittwoch die US-Verbraucherpreisdaten zur Veröffentlichung anstanden. Diese hatten in den letzten Monaten jeweils überrascht, indem sie deutlich höher angestiegen waren, als zuvor von Analysten prognostiziert. Um sich dagegen abzusichern, dass die Inflationsrate auch diesmal in dieser Form überraschen sollte, wurde der US-Dollar auf breiter Front gekauft. US-Staatsanleihen wurden verkauft, was wiederum für weiter ansteigende Renditen sorgte. Zu Wochenbeginn gab es darum Montagnacht einen kurzen Ausverkauf von Gold-Positionen, der aufgrund eines Feiertages in Japan und Singapur auf mangelnde Liquidität an den Märkten stieß. Zwischenzeitlich verlor der Goldpreis verglichen mit den Kursen von Freitagmorgen vergangener Woche mehr als 100 US-Dollar, bevor er sich später am Tag wieder erholen konnte. Dass die US-Verbraucherpreise am Mittwoch im Vergleich zum Vormonat diesmal nicht weiter angestiegen waren, stützte dann wiederum die Preise des edelsten aller Metalle weiter.

Leichte Erholung für Gold in US-Dollar seit Mittwoch

Der Goldpreis fiel von 1.801 US$ pro Unze am vergangenen Freitagmorgen noch am gleichen Abend bis auf 1.760. Zum Handelsstart am Montag kollabierte der Preis in dem oben erwähnten „Flash Crash“ bis auf 1.690, er konnte sich bis zum Mittag aber wieder bis auf 1.750 erholen. Illiquide Märkte zur Sommerferienzeit können durchaus heftige Marktkapriolen zur Folge haben… Nach einem erneuten Rücksetzer auf 1.720 vor der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise notierte das edle Metall danach bei 1.755. Trotz einigen weiteren Aufs und Abs startet es auch heute Morgen auf diesem Niveau in den Tag.

Ähnliche Preisentwicklung für Xetra-Gold

Obgleich der schwächelnde Kurs des Euro den Fall des Xetra-Gold-Preises etwas abbremste, gab auch dieser im Vergleich zum Freitagmorgen vergangener Woche ein ganzes Stück nach. Während der üblichen Handelszeiten sank er von 49,10 € pro Gramm am vorvergangenen Freitag bis auf 47,20 am Dienstagnachmittag – zum „Flash Crash“ Montagnacht wurde Xetra-Gold nicht gehandelt. Nach den US-Verbraucherpreisdaten kletterte der Preis wieder aufwärts bis auf 48,15 gestern Morgen. Zur heutigen Handelseröffnung sollte er um die 48,05 notieren.

Geringe Liquidität herrscht weiter vor

Die Liquidität an den Märkten ist weiterhin dürftig. Kursschwankungen können somit heftiger sein als unter normalen Umständen. Nächste Woche stehen aber zumindest weniger Datenveröffentlichungen im Kalender, die starke Volatilität erwarten lassen, so dass es vielleicht doch eine ruhigere Woche werden könnte.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, sonniges Wochenende.

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