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Steuert Europa auf eine Stagflation zu?

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 15.03.2022

Bereits im letzten Jahr geisterte der Begriff „Stagflation“ weltweit durch die Medien, damals ausgelöst durch die steigenden Inflationserwartungen in den meisten Ländern, während gleichzeitig Engpässe bei Lieferketten und Rohstoffen Sorge vor einer stagnierenden oder nur sehr langsam wachsenden Konjunktur wachsen ließen. Durch die seit gut zwei Wochen laufende russische Invasion der Ukraine ist eine europaweite Stagflation noch einmal deutlich wahrscheinlicher geworden.

Schmerzhafte Erinnerungen an die Ölpreiskrise der 1970er Jahre

Inflationäre Tendenzen sind häufig mit Phasen der Hochkonjunktur in einer Volkswirtschaft verbunden – im Fall einer Stagflation jedoch bewegen sich Inflation und Konjunktur gegenläufig. Von den zahlreichen stagflationären Phasen, die Volkswirtschaften immer mal wieder erleben – allein in den USA waren es nach Angaben des Digital Leaders Fund seit 1960 ganze 22 – ist vor allem die Ölpreiskrise 1973 in Erinnerung geblieben, da sie am längsten andauerte. Auch damals war ein Krieg, der Jom-Kippur-Krieg mit anschließendem Öl-Embargo, Auslöser einer weltweiten Stagflation.

Bekämpfung mittels wirtschafts- und geldpolitischer Maßnahmen ist schwierig

Die EZB hat bislang auch während der Corona-Krise von einer Reaktion auf die steigende Inflation in der Eurozone in Form von Leitzinsanhebungen abgesehen, während das milliardenschwere Anleiheankaufprogramm zurückgefahren werden soll. Wie sich diese Maßnahmen auf den europäischen Konjunkturmotor auswirken werden, bleibt abzuwarten. Dieser könnte durch den Krieg in der Ukraine und die zu erwartenden Einschränkungen bei Rohstofflieferungen so gedrosselt werden, dass ein Ende der Politik des lockeren Geldes nur sehr schwer umzusetzen sein dürfte. Zumindest die bereits angekündigte Leitzinserhöhung könnte in weite Ferne rücken. Thomas Fricke, Volkswirt und Mitbegründer des „Forum New Economy“, hat in einem kürzlich erschienenen Beitrag darauf verwiesen, dass die USA die Folgen der Stagflation im Zuge der Ölpreiskrise damals deutlich schneller überwinden konnten als z.B. Deutschland. Neben Leitzinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation hatte die US-Regiertung gewaltige Mittel in die Ankurbelung der Wirtschaft gepumpt und so Massenarbeitslosigkeit verhindert und die Gefahren der Lohn/Preisspirale erfolgreich bekämpft.

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