Starker US-Dollar lastet auf den Goldpreisen
Marktkommentar Michael Blumenroth – 29.09.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Nachdem der Goldpreis in US-Dollar betrachtet in der vergangenen Woche im Anschluss an die Sitzung der US-Notenbank unter Druck geraten war, konnte er sich auch in dieser Woche nicht wirklich erholen.
Der Hauptgrund hierfür war die weiterhin starke Vorstellung des US-Dollar gepaart mit steigenden Renditen / Marktzinsen für die Staatsanleihen in den USA. Mittlerweile wird die zuvor recht eindeutig ausgepreiste potentielle nächste Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember von den Marktteilnehmern doch wieder mit nahezu 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit erwartet. Dies stützte ebenso den US-Dollar wie die Grundzüge der seitens der US-Regierung beabsichtigten großen Steuerreform, die – falls sie denn wirklich umgesetzt werden wird – der US-Konjunktur zumindest vorübergehend einen deutlichen Wachstumsschub bescheren könnte.
Ein steigender US-Dollar und ebenfalls sich aufwärts bewegende US-Marktzinsen plus US-Aktienindizes an Rekordhochs, dies ist naturgemäß kein goldpreisfreundliches Umfeld.
Dabei hatte die Woche für die Goldinvestoren freundlich angefangen: Am Montagnachmittag war es nämlich noch zu Käufen gekommen, nachdem aus Nordkorea mal wieder Säbelrasseln in Richtung USA hin zu vernehmen gewesen war. Von 1.297 US$/Unze am Freitag vor einer Woche legten die Goldpreise nämlich bis Dienstagnacht auf das Wochenhoch von 1.313,50 US$/Unze zu. Mit dem Anstieg des US-Dollar und dem Verschwinden des Themas ‚Nordkorea‘ von den Nachrichtentickern setzten die Goldpreise dann aber recht kontinuierlich bis auf 1.278 US$/Unze am Donnerstag zurück. Im Tagesverlauf und heute Nacht erholten sich die Preise leicht, so dass Gold nun bei 1.288,50 US$/Unze handelt.
Gegen Euro betrachtet handelt das Gold hingegen etwas höher als in der vergangenen Woche. Grund hierfür ist natürlich der schwächere Kurs des Euro. Von 34,85 €/Gramm am vergangenen Freitag kletterte der Xetra-Goldpreis zunächst auf knapp 35,60 €/Gramm am Dienstagmorgen. Im weiteren Verlauf der Woche gab er dann einen Teil dieser Zugewinne wieder ab und notiert aktuell bei 35,10 €/Gramm und somit 0,25 €/Gramm teurer als zum Ende der vergangenen Woche.
In der kommenden Woche wird das Hauptaugenmerk weiter auf Hinweisen liegen, ob die US-Notenbank wirklich in diesem Jahr noch einmal die Zinsen erhöhen könnte, ob Trumps Steuerreform Chancen auf Verwirklichung hat, und ob EZB-Vertreter sich vielleicht über Pläne hinsichtlich ihrer Geldpolitik äußern werden.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich schon jetzt ein erholsames, möglicherweise gar ein langes Wochenende.