Stark steigende Goldnachfrage bei Privatanlegern und Zentralbanken
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 07.11.2018
Private und Institutionelle Goldnachfrage nur scheinbar gegenläufig
Während im zweiten Quartal 2018 die weltweite Gesamtnachfrage nach Gold noch leicht um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken ist, hat sie sich laut den gerade veröffentlichten "Gold Demand Trends" des World Gold Council im dritten Quartal stabilisiert und eine leichte Steigerung von 6,2 Tonnen verzeichnet. Wie schon in der ersten Jahreshälfte hat sich die Goldnachfrage im dritten Quartal 2018 sowohl nach Anlageklassen wie auch regional sehr heterogen entwickelt.
Private und Institutionelle Goldnachfrage nur scheinbar gegenläufig
Auch im dritten Quartal 2018 hatten goldbasierte ETFs und ETCs starke Abflüsse zu verzeichnen, wobei der Löwenanteil der Abflüsse in den USA stattfand. Allerdings scheint sich im Rest der Welt langsam eine klare Trendwende abzuzeichnen: Nicht nur einzelne Anbieter wie z.B. Xetra-Gold konnten im dritten Quartal wieder Zuflüsse melden; generell entwickelt sich die Anlageklasse seit Oktober wieder positiv. Auf breiter Front sehr rege zeigte sich im dritten Quartal die private Nachfrage nach Goldmünzen und -barren mit einem Plus von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch die Nachfrage nach Goldschmuck legte im selben Zeitraum um 6 Prozent zu. Verantwortlich dafür waren nicht zuletzt die durch den starken US-Dollar günstigen Goldpreise.
Zentralbanken verzeichnen größte Goldzukäufe seit 2015
Hatten die Zentralbanken bereits im zweiten Halbjahr ihre Goldnachfrage bereits um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgeweitet, bauten sie ihre Goldreserven im dritten Quartal 2018 noch stärker aus: Das deutliche Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal stellt den höchsten Zuwachs im Vierteljahresvergleich seit dem vierten Quartal 2015 dar. Zwar waren auch diesmal die Zentralbanken Russlands, der Türkei sowie Kasachstans für das Gros der Zukäufe verantwortlich, gleichzeitig waren jedoch bei einer wachsenden Anzahl anderer Zentralbanken verstärkte Goldzukäufe zu beobachten.