Sichere Häfen und auch der Goldpreis nach den US-Kongresswahlen etwas vernachlässigt

Marktkommentar Michael Blumenroth – 08.11.2018

Wöchentlicher Marktbericht

Aus terminlichen Gründen muss ich diese Zeilen diese Woche schon am Donnerstagmorgen zu Papier bringen. Deswegen fehlt hier u.a. eine potentielle Marktreaktion auf die Sitzung der US-Notenbank heute Abend, die aber laut Marktmeinung eh keine Überraschungen bereithalten sollte. Hier warten wir eher auf die Sitzung am 19. Dezember, denn in dieser ist mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank eingepreist.

Aktienmärkte blicken positiv auf Wahlausgang

Ein mit Spannung erwartetes Ereignis haben wir in dieser Woche bereits hinter uns gebracht. Nämlich die Wahlen zum US-Kongress. Dort kam es wie erwartet zu einem Gewinn der Mehrheit im US-Repräsentantenhaus seitens der Demokraten, wohingegen die Republikaner, also die Partei des US-Präsidenten Trump die Mehrheit im Senat verteidigen bzw. gar ausbauen konnten. Die Aktienmärkte betrachten diesen Wahlausgang sehr wohlwollend. Schließlich kann US-Präsident Trump so seine wirtschaftsfreundliche Politik fortsetzen. Ihm können allerdings durch die Demokraten teilweise Grenzen gezogen werden, was zum Beispiel die Staatsverschuldung betrifft. Im Großen und Ganzen wird sich also wahrscheinlich in der US-Politik wenig ändern.

US-Dollar steigt

Gaben die US-Renditen / Marktzinsen ebenso wie der US-Dollar in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis (Annahme: ‚Regieren wird für Donald Trump etwas schwieriger‘) nach, so drehten die Märkte gestern Abend die Richtung. Die US-Renditen stiegen ebenso wie der US-Dollar, was denn auch Gold in seinem Tatendrang ausbremste. 

Gold und sichere Häfen schwächer

In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Freitagmorgen vergangener Woche bei 1.235 $/Unze, und stieg noch am Freitagmittag auf das Wochenhoch von 1.236,50 $/Unze. Nach einem verhaltenen Wochenbeginn am Montag, bewegte sich der Goldpreis am Wahltag, dem Dienstag, und gestern, Mittwoch, durchaus volatil. Allerdings in einer recht engen Handelsspanne – circa zwischen 1.236 $/Unze und 1.224 $/Unze. Handelte der Goldpreis gestern Mittag noch wieder bei 1.236 $/Unze, so ging es dann seit gestern Nachmittag immer weiter abwärts. Heute (Donnerstag) Morgen wurde dann ein neues Wochentief bei 1.222 $/Unze erzielt. Das edelste aller Metalle wird auch aktuell dort in der Nähe, nämlich bei 1.224 $/Unze umgesetzt. Auch andere sichere Häfen (Yen, Staatsanleihen) verloren an Wert.

Goldpreis in Euro ebenfalls fallend

Der Euro stieg gegen den US-Dollar nach den Wahlen zunächst an, gab aber seit gestern Nachmittag alle Gewinne wieder ab, nachdem er kurzzeitig an der Marke von 1,15 gekratzt hatte. Das bedeutet, dass der kleine Abrutscher des Goldpreises seit gestern Mittag in Euro betrachtet etwas gedämpft wurde. So stieg der Xetra-Goldpreis von 34,75 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen am Wahltag, dem Dienstag, noch auf das Wochenhoch von 34,85 €/Gramm. Danach ging es dann jedoch abwärts bis auf 34,40 €/Gramm am Mittwochnachmittag bzw. 34,45 €/Gramm heute Morgen.

Ausblick: Jahresendrallye versus Konjunkturoptimismus

Aktuell werden sich die Märkte nach der US-Kongresswahl erst einmal neu sortieren. Ansonsten warten die Händler und Anleger gespannt auf mögliche Entwicklungen im Handelskonflikt USA – China und potentielle Entwicklungen zum Thema Brexit. Viele Investoren scheinen nun auch eine Jahresendrallye an den Aktienmärkten zu prognostizieren, was eventuell leichten Druck auf sichere Häfen ausüben könnte. Andererseits könnten bei zunehmendem Konjunkturoptimismus jedoch auch Rohstoffe wie Metalle gefragt werden. Schauen wir mal.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende und vielleicht auch viel Spaß auf der Edelmetallmesse – ich kann dieses Jahr aus terminlichen Gründen leider dort nicht am Start sein.  

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