Seitwärtsbewegung hält (noch) an
Marktkommentar Michael Blumenroth – 21.08.2025
Wöchentlicher Marktbericht
Im Großen und Ganzen gab es bei den meisten Währungspaaren und Rohstoffen in den vergangenen Tagen keine dramatischen Kursveränderungen, sondern eine Art von sommerlich entspanntem Handel – auch wenn die Temperaturen zuletzt ja etwas zurückkamen. Konjunkturdaten waren in dieser Woche rar gesät. Die zum Ende vergangener Woche in den USA veröffentlichten Daten zu den Importpreisen, den Inflationserwartungen der Verbraucher und insbesondere den Erzeugerpreisen deuten eher auf anhaltenden Inflationsdruck hin, stützten den US-Dollar aber nur kurzzeitig.
Auch die Hoffnungen, dass es belastbare, nachhaltige Fortschritte im Hinblick auf eine Beendigung des Russland-Ukraine-Krieges geben könnte, wurden trotz der Gipfeltreffen in Alaska und Washington (noch) nicht erfüllt. An den Finanzmärkten hatten diese Entwicklungen bis dato auch keine Marktreaktion zur Folge, was sich natürlich ändern könnte, falls es tatsächlich zu einer Waffenruhe oder einem Friedensabkommen käme.
Fokus der Märkte auf Jackson Hole, US-Arbeitsmarktdaten
Diejenigen, die sich etwas stärkere Marktbewegungen wünschen, hoffen auf das Fed-Symposium in Jackson Hole in den kommenden Tagen, in dessen Rahmen unter anderem der Gouverneur der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, sowie EZB-Präsidentin Christine Lagarde Reden halten werden. Zwar erscheint es unwahrscheinlich, dass sie starke Hinweise auf die geldpolitischen Entscheidungen der kommenden Wochen geben werden. Aber man weiß ja nie… Für die Fed dürfte der alles entscheidende Datenpunkt am 5. September veröffentlicht werden, nämlich die US-Arbeitsmarktdaten.
Leicht steigende Nachfrage für sicheren Hafen Gold
Der Goldpreis handelte demzufolge in den vergangenen Tagen mehr oder weniger seitwärts innerhalb seiner in den vergangenen Handelswochen etablierten Kursspanne. Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte Gold bei 3.360 US$ je Unze und sank bis auf das Wochentief bei rund 3.311 in der Nacht auf den gestrigen Mittwoch. Noch gleichtägig erholten sich die Preise aber zurück auf 3.350 US$ am Nachmittag, wobei die moderate Risikoaversion an den Finanzmärkten aufgrund der Verluste von Aktien von Technologieunternehmen an den US-Börsen für eine verstärkte Nachfrage nach „sicheren Häfen“ sorgte. In den heutigen Handelstag startet Gold bei rund 3.340 US$ pro Unze.
Der Xetra-Gold-Preis bewegte sich relativ parallel zu den Notierungen in US-Dollar, wobei der Euro im Wochenverlauf kurzzeitig die Marke von €/US$ 1,17 übersteigen konnte. Während der üblichen Handelszeiten sank er zunächst von 92,30 € pro Gramm am Donnerstagmorgen bis auf etwa 91,50 am Dienstagnachmittag. Auch hier ging es im Tagesverlauf gestern dann aber aufwärts bis auf 92,35. Sollte der Preis von 8 Uhr auch zum Handelsstart noch gültig sein, dürfte Xetra-Gold heute Morgen bei etwa 92,15 € pro Gramm in den Handel starten.
Jede Handelsspanne endet irgendwann einmal, jedes Sommerloch ebenfalls. Vielleicht haben wir noch ein paar ruhige August-Tage, aber spätestens Anfang September nach dem „Labor Day“-Feiertag sollten alle Marktakteure wieder ausgeruht am Start sein.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein entspanntes Wochenende.