Schatzkammer Dresden: Neben dem Börsentag lockt das Grüne Gewölbe
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 24.01.2017
Der Börsentag Dresden feierte dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum: 1997 fand die größte Anlegermesse Ostdeutschlands zum ersten Mal statt. Seitdem ist sie erster Termin für den Gedankenaustausch von privaten wie professionellen Anlegern zum gerade gestarteten Handelsjahr: Welche Möglichkeiten wird 2017 bieten, das Anlagevermögen zu vermehren? Kaum ein Veranstaltungsort könnte da passender sein als Dresden, das neben dem Börsentag auch das Grüne Gewölbe beherbergt, das dieses Jahr bereits sein 470-jähriges Jubiläum feiert.
Die ehemalige Schatzkammer der Wettiner Fürsten von der Renaissance bis zum Klassizismus verdankt ihren Namen ihren damals malachitgrünen Säulenbasen und -kapitellen.Über die Jahrhunderte entstand die umfangreichste Kleinodien-Sammlung Europas, die seit 1724 öffentlich zugänglich ist. Heute ist die ehemalige Schatzkammer in zwei Ausstellungen aufgeteilt, das Historische Grüne Gewölbe und das Neue Grüne Gewölbe. Das Historische Grüne Gewölbe besticht neben rund 3.000 Exponaten zusätzlich durch eine prachtvolle Raumausgestaltung, während das Neue Grüne Gewölbe den Schwerpunkt auf die 1.100 ausgestellten Kunstobjekte legt. Diese bestehen ausnahmslos aus damals wie heute harten "Währungen": In den Exponaten sind Tausende Diamanten, Rubine, Smaragde und Saphire verarbeitet – und jede Menge Gold. So ließ der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke, einer der vielen Förderer des Grünen Gewölbes, 1701 ein umfangreiches Kaffeeservice ausschließlich aus purem Gold herstellen.
August der Starke outete sich noch öfter als Gold-Fan: In den 1730er Jahren ließ er ein Reiterstandbild von sich produzieren – komplett feuervergoldet. Der sogenannte „Goldene Reiter“ ist das bekannteste Denkmal Dresdens, das spätestens seit dem gleichnamigen Neue-Deutsche-Welle-Hit von Joachim Witt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt sein dürfte.