Rohstoffe im Auge des Hurrikans

Marktkommentar Michael Blumenroth – 20.03.2020

Wöchentlicher Marktbericht

Auch in dieser Woche hält das Coronavirus die Märkte im Würgegriff. Durch die leider immer weiter ansteigenden Infiziertenzahlen weltweit und die drastischen Gegenmaßnahmen vieler Staaten sind die Sorgen um eine weltweite Rezession stark gewachsen. Insbesondere hier in Europa aber auch in den USA wurden Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen, die noch vor vier Wochen undenkbar gewesen wären.

Es ist naheliegend das dies zumindest im ersten und zweiten Quartal 2020 deutliche Bremsspuren in der weltweiten Konjunktur hinterlassen wird – auch wenn in den vergangenen beiden Wochen Notenbanken und Regierungen mit Billionen an US-Dollar an Hilfen gegenzusteuern versucht haben. An den Märkten sorgte dies für eine Flucht aus Positionen an den Märkten, indem so gut wie alles, was kurzfristig liquidierbar war, verkauft wurde, mit dem Ziel nur noch „Cash“, also Kontoguthaben zu halten.

EZB und Fed starten massiven Anleihen-Kauf

So kam es zu einem weiteren Ausverkauf an den Aktienmärkten, der zwar immer mal wieder Gegenbewegungen zeigte, aber bis gestern doch in seiner Stärke teilweise nicht einmal in der Finanzkrise so zu beobachten gewesen war. Auch an den Märkten für Staatsanleihen kam es zu einem Ausverkauf, bis schlussendlich EZB und Fed massiv gegensteuerten. Wenn die Märkte aktuell eine Sache nicht brauchen können, dann steigende Marktzinsen. Einen weiteren heftigen Schlag bekamen die Rohstoffmärkte verpasst, was sich natürlich auf die Konjunktursorgen zurückführen lässt. Im Fokus standen hier in dieser Woche natürlich die Ölpreise, der massive Preissturz des Kupfers und der Edelmetalle Silber und Platin (von Palladium ganz zu schweigen…). Auch das Gold kam nicht ungeschoren davon. Grund hierfür war die Suche der Investoren nach Kontenguthaben in US-Dollar, die für den Verkauf aller möglichen schnell liquidierbaren Positionen sorgte.

Gold im Wochenverlauf extrem volatil

Gold wird im direkten Wochenvergleich heute Morgen somit wie in der Vorwoche schon ein ganzes Stück tiefer umgesetzt als am Freitag vergangener Woche um diese Zeit, dabei jedoch recht deutlich erholt von den Wochentiefs. Vergangenen Freitag wurde es nämlich noch bei 1.582 US$/Unze umgesetzt. Schon am Freitagabend war es auf 1.530 US$/Unze gepurzelt. Nach der überraschenden Leitzinssenkung der US-Notenbank zurück auf den Nullzins am Sonntagabend startete Gold erholt bei 1.573 US$/Unze. Was folgte war ein nahezu unfassbarer Absturz auf 1.452 $/Unze am Montagmittag – hier hatte die Fed die Märkte scheinbar in einen Panikzustand versetzt, der diese alles liquidierbare auch wirklich liquidieren ließ. Abends handelte der Goldpreis dann schon wieder etwas erholt bei 1.520 US$/Unze. Und so ging es die nächsten Tage weiter mit Kursbewegungen die zumeist sehr volatil waren – Tagesspannen von 80 US$ waren eher die Norm als die Ausnahme. Nachdem gestern Abend noch 1.455 US$/Unze touchiert wurden, handelt es aktuell um die 1.510 US$/Unze.
Der Euro stand im Wochenverlauf erheblich unter Druck und fiel gestern bis auf knapp 1,0650 €/US$, vier Cent tiefer als in der vergangenen Woche.

Xetra-Gold im Wochenvergleich 

Der Preis von Xetra-Gold sank während der üblichen Handelszeiten ebenfalls recht deutlich  von 45,50 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf 41,75 €/Gramm am Montagnachmittag. Seitdem ging es dann auch nur leicht wieder bergauf auf 45,50 €/Gramm am Dienstagnachmittag bzw. 44,95 €/Gramm heute Morgen zum Handelsstart.
Sicherlich stehen in absehbarer Zeit weiter die Folgen des Coronavirus im Scheinwerferlicht. Sollte es zu einer Erholung an den Märkten kommen, könnte dies auch dem Goldpreis helfen, indem neue Positionen eröffnet werden könnten – vielleicht auch im Hinblick auf mögliche steigende Inflationsraten in ferner Zukunft.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende. Bleiben Sie gesund.

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