Robuster Renditeanstieg

Marktkommentar Michael Blumenroth – 19.01.2024

Wöchentlicher Marktbericht

Auch in dieser Woche setzte sich der seit Jahresanfang bestehende Trend steigender Renditen der Staatsanleihen fort. Beispielsweise rentieren zehnjährige US-Staatsanleihen nun mit rund 4,15 Prozent exakt auf dem Niveau der Stunden vor der Sitzung der US-Notenbank Fed am 13. Dezember. Im Anschluss an diese Sitzung waren die Renditen bis Ende Dezember deutlich auf Talfahrt gegangen, da die Fed erstmals offiziell konzediert hatte, dass der Zinserhöhungszyklus beendet sein dürfte und dass 2024 Zinssenkungen anstünden.

Fed und EZB: Leitzins vorerst unverändert

Seit Jahresanfang hat sich aber an den Finanzmärkten die Meinung verfestigt, dass die Geldmärkte mit ihren Erwartungen hinsichtlich der Leitzinssenkungen über das Ziel hinausgeschossen sind, so dass diese nun teilweise wieder zurückgenommen werden. Auch einige Fed-Offizielle – wie in dieser Woche Governor Waller – wiesen wiederholt darauf hin, dass die Fed vor einer ersten Zinssenkung sicher gehen wolle, dass die Inflationsrate nachhaltig auf dem Weg zur Zwei-Prozent-Marke wäre.  
Auch auf dieser Seite des Atlantiks nahm EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Zinssenkungsspekulationen den Wind aus den Segeln. Erst einmal wolle die EZB die Daten zur Entwicklung der Löhne und Gehälter in der Eurozone kennen, bevor es eventuell „im Sommer“ zu einer ersten Zinssenkung kommen könne.

Starker US-Dollar, Renditen setzen Gold zu

Der US-Dollar legte seit Wochenbeginn leicht zu. Hier spielen sowohl die steigenden US-Renditen eine Rolle als auch der Beginn der Vorwahlen zu den US-Präsidentschaftswahlen, der etwas Unsicherheit an die Märkte bringt (insbesondere hinsichtlich der Frage, wie sich die Handelspolitik der USA eventuell ändern könnte, falls es zu einer erneuten Präsidentschaft Trumps kommen sollte). Unsicherheit an den Märkten bedeutet meist Rückenwind für den US-Dollar. 

Steigende Renditen und ein steigender US-Dollar – kein Wunder also, dass Gold im Wochenverlauf moderat unter Druck geriet: Am Freitag vergangener Woche notierte Gold noch bei 2.039 US$ pro Unze. Nach den unerwartet niedrigen Daten zum US-Erzeugerpreisindex gab am Freitagnachmittag der US-Dollar kurzzeitig nach, und die Renditen fielen, woraufhin Gold auf das Wochenhoch bei 2.062 US-Dollar/Unze stieg. Dies änderte sich ab Dienstag, nachdem die US-Amerikaner aus ihrem langen Wochenende (Feiertag am Montag) zurückkehrten. Aus den o.a. Gründen setzten die Notierungen bis auf 2.002 US$ je Unze am Mittwochabend zurück. Hier wurden anscheinend auch Kaufpositionen an den Terminmärkten aufgelöst. Seitdem erholte sich Gold aber wieder und notiert bei 2.026 zum heutigen Handelsstart. 

Der Preis für Xetra-Gold stieg zunächst von 59,75 € pro Gramm am Freitag vergangener Woche bis auf 60,40 am Montag. Er fiel dann aber seit Mittwoch während der üblichen Handelszeiten bis auf 59,30 am Donnerstag zurück. Heute Morgen sollte der Start in den Handel jedoch wieder spürbar höher bei etwa 59,90 € je Gramm erfolgen. 
Auch in den nächsten Tagen wird voraussichtlich die Entwicklung der Renditen die Richtung an den übrigen Märkten vorgeben. Am Donnerstag kommender Woche tagt die EZB, von der jedoch keine Überraschungen erwartet werden. In der darauffolgenden Woche treffen sich die Währungshüter der USA und Großbritanniens. 
 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Wochenende mit eventuell etwas Freude an der weißen Winterlandschaft.
 

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