Resilienz

Marktkommentar Michael Blumenroth – 18.04.2024

Wöchentlicher Marktbericht

Es wird nicht langweilig an den Goldmärkten. Zwar erzielten die Goldpreise in den vergangenen drei Tagen kein Rekordhoch mehr. Sie notieren aber zum einen nicht allzu weit von diesem entfernt und somit wesentlich höher als am Donnerstag vergangener Woche. Und zum anderen sprach das Marktumfeld nicht im Geringsten für weiter steigende Goldpreise, im Gegenteil: Die über den Erwartungen liegende US-Inflation im März wirkten nach. Die Renditen der US-Staatsanleihen kletterten auf das höchste Niveau seit November – bei zweijährigen Restlaufzeiten über die Marke von 5,00 Prozent; bei zehnjährigen bis auf 4,69 Prozent. Und damit nicht genug. Auch der US-Dollar wertete weiter auf, und zwar auf das höchste Niveau seit November 2023 –  sowohl zum Euro als auch gegenüber einem Index, der die übrigen G10-Währungen enthält.

US-Inflation bleibt hartnäckig

Der Gouverneur der US-Notenbank, Jerome Powell, wies denn auch am Dienstag dieser Woche darauf hin, dass ihn die Inflationsentwicklung im März enttäuscht habe und dass die Währungshüter keine Eile dabei hätten, den Leitzins zu senken. Normalerweise bewegen sich die Renditen / Kapitalmarktzinsen und der Goldpreis oft in entgegengesetzte Richtungen – steigen die Renditen, sinkt der Goldpreis und umgekehrt. In dieser Woche war dies jedoch bis dato nicht der Fall.

Gewinnmitnahmen bremsen Goldpreisentwicklung

Eine spektakuläre Kursbewegung vollzogen die Goldpreise jedoch am vergangenen Freitag. Bis spät in den Nachmittag hinein wurde Gold als „sicherer Hafen“ gekauft, da viele Marktakteure sich gegen eine für das Wochenende nach Vorankündigungen des Iran erwartete Eskalation im Nahen Osten absichern wollten. In den letzten Handelsstunden am Freitag verloren die Goldpreise jedoch gut 90 US$ je Unze, nachdem einige Marktteilnehmer anscheinend Gewinne vor dem Wochenende mitnahmen, und zudem Meldungen über ein vermutlich eher „begrenztes Ausmaß“ der Eskalation über die Ticker liefen.

Gold über Vorwochenniveau

Am Donnerstag vergangener Woche notierte das Edelmetall noch bei 2.340 US$ je Unze. Unaufhaltsam zogen die Preise bis zum Freitagnachmittag ohne eine Verschnaufpause weiter aufwärts, bis das neue Rekordhoch bei 2.431,50 gehandelt wurde. Wie erwähnt gab es dann am Freitagabend noch einen Rückschlag auf 2.333 und am Montagnachmittag wurde das Wochentief bei 2.324,50 markiert. Seitdem geht es aber wieder aufwärts, und zwar bis auf 2.398 – bevor die Preise gestern Abend dann doch etwas zurückkamen. Am heutigen Donnerstag starten wir gegen 7 Uhr mit 2.375 US$ pro Unze in den europäischen Handel – und somit erneut ein Stück höher als am vergangenen Donnerstag.

In Euro erzielte Gold gestern mit 2.286,50 € je Unze – ebenfalls ein neues Rekordhoch. Während der üblichen Handelszeiten kletterte der Preis für Xetra-Gold von 70,00 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche bis zum Freitagnachmittag auf ein Allzeithoch bei 73,45. Wer hätte das Anfang März oder April für möglich gehalten? Heute Morgen dürfte Xetra-Gold bei etwa 71,55 in den Tag starten, auch hier geht es jetzt seit Wochen aufwärts.

Neben der kommende Woche anstehenden Veröffentlichung der PCE-Kernrate in den USA (das bevorzugte Inflationsmaß der Fed) stehen wenige sehr marktrelevante Daten im Kalender der nächsten Tage. Wie es scheint, spielen diese aktuell eh nur die zweite Geige für die Goldpreise. Unser Schlusswort der Vorwoche hat demnach weiterhin Bestand: Mit Rückschlägen aufgrund von Gewinnmitnahmen ist zwar jederzeit zu rechnen, mittelfristig betrachtet dürfte Gold jedoch weiteres Aufwärtspotenzial besitzen. Die Nachfrage ist weiterhin stark.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein goldenes Wochenende.

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