Oktoberfest: 153 Maß Wiesnbier pro Unze Gold

Genauso pünktlich wie der Startschuss zur jährlichen Wiesn in München beginnen auch die Diskussionen um die schon wieder höheren Preise für eine Maß Bier. Dies erhitzt mit schönster Regelmäßigkeit die Gemüter – wenn es deswegen wohl auch nie wieder zu einem Volksaufstand wie beim Oktoberfest 1844 kommen wird, wo sich die von König Ludwig I. zu Hilfe gerufenen Soldaten den Aufständischen anschlossen und so eine Rücknahme der Bierpreiserhöhung erzwangen.

Die Gold/Wiesnbier-Ratio: ein Vergleich der Preisentwicklungen von 1950 bis heute

In einer Sonderausgabe des „In Gold we Trust“-Reports der Incrementum AG wird für jedes Oktoberfest der letzten 75 Jahre berechnet, wie viele Maß Wiesnbier für eine Unze Gold konsumiert werden können. Eins vorweg: Meistens hätte es sich gelohnt, zum Abschluss eines Oktoberfests Gold für die nächste Wiesn zurückzulegen – ganz besonders in diesem Jahr. Während der Preis für ein Bier für Oktoberfest-Verhältnisse ungewöhnlich maßvoll stieg, nämlich um 2,6 Prozent von 14,90 auf 15,30 €, verteuerte sich Gold von 57,97 auf 75,44 €  pro Gramm um 30,1 Prozent seit September 2023. Mit einer Unze Gold könnte man dieses Jahr demnach 153 Maß Wiesnbier kaufen – 34 mehr als im letzten Jahr.

1980 war das beste Jahr für ganz Durstige

Bei der jährlichen Gegenüberstellung von Wiesnbier- und Goldpreis wird schnell klar, dass die beiden Preisentwicklungen nicht viel miteinander zu tun haben: So war 1980 das erfreulichste Jahr für Bierenthusiasten. Für eine Unze Gold erhielt man stattliche 227 Maß. Das Jahr 2000 dagegen ließ Bierliebhaber hängen: Obwohl der Goldpreis in diesem Jahr um 10 Prozent zugelegt hatte, gab es gerade mal 50 Maß Bier für eine Unze Gold. Eines jedoch macht die Gold/Wiesnbier-Ratio auf jeden Fall deutlich: Das Edelmetall hat in den meisten Fällen die Preiserhöhung beim Wiesenbier mehr als aufgefangen. Nur 12-mal in den 75 untersuchten Jahren stieg der Goldpreis prozentual weniger als der des Wiesnbiers.