Neuer Monat, neue Rekorde

Marktkommentar Michael Blumenroth – 04.09.2025

Wöchentlicher Marktbericht

Kaum ist der meteorologische Sommer vorbei, schon werden nicht nur die Tage kürzer und die Nächte kühler, sondern der Goldpreis startet durch – wie so oft im Herbst.

Im Großen und Ganzen sprechen zwei Faktoren momentan für Gold: Der vermutlich bald wieder aufgenommene Zinssenkungszyklus der US-Notenbank Fed sowie die traditionelle Rolle des gelben Metalls als „sicherer Hafen“.

US-Inflation im erwarteten Rahmen

Nachdem Fed-Gouverneur Jerome Powell am vorvergangenen Freitag in Jackson Hole recht unverkennbar angedeutet hatte, dass es im September zu einer Zinssenkung der Fed kommen könnte, haben die Zinsterminmärkte dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eingepreist. Da Gold weder Zins noch Dividende zahlt, liefern sinkende Zinsen meist Rückenwind für die Goldnotierungen, Ökonomen sprechen hier von sinkenden Opportunitätskosten. Am vergangenen Freitag wurde die PCE-Kernrate für den Juli für die USA veröffentlicht, das Inflationsmaß, an dem die Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Diese ist zwar leicht gestiegen, aber nicht stärker als im Vorfeld erwartet. Zudem wurden am Dienstag und Mittwoch dieser Woche US-Konjunkturdaten veröffentlicht, die auf eine zunehmende Schwäche am US-Arbeitsmarkt hindeuten. Die Finanzmärkte werteten dies als weiteres Signal, dass die Zinssenkung am 17. September kommen dürfte.

US-(Geld-)Politik weiter im Fokus

Was die Rolle des „sicheren Hafens“ anbelangt, nahmen die Unsicherheiten an den Märkten in den vergangenen Tagen weiter zu. Gerichtsurteile zweifeln die Berechtigung des US-Präsidenten Trump an, ohne Einschaltung des Kongresses eine Vielzahl von Zöllen zu erheben, die er in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht hat. Ein anderes Gericht prüft wiederum, ob er dazu befugt ist, wie in der vergangenen Woche geschehen, ein Mitglied der US-Notenbank zu entlassen. An den Märkten bleiben die starken Sorgen vor einer zunehmenden politischen Einflussnahme auf geldpolitische Entscheidungen der Fed bestehen. Und schließlich gab es am Dienstag starke Kursverluste für langlaufende britische Staatsanleihen, die auch auf Anleihen anderer europäischer Staaten und die US-Treasuries übergriffen. Hier spielen die anhaltenden Befürchtungen vor einer weltweit zu stark anwachsenden Verschuldung der Staaten eine Rolle.

Goldpreise erreichen Rekordhochs

Das bedeutete freie Fahrt für die Goldpreise: Diese stiegen zunächst von 3.390 US$ je Unze am Donnerstagmorgen vergangener Woche auf 3.450 zum Wochenschluss. Trotz des US-Feiertages am Montag kletterten die Kurse bereits am Montag robust aufwärts, am Dienstag wurde das Rekordhoch vom 22. April bei 3.500 US$ pro Unze übersprungen und dank des weiteren Anstiegs bis auf 3.578,50 gestern Nachmittag quasi pulverisiert. Danach kam es allerdings zu ersten Gewinnmitnahmen, die Luft wurde zumindest für den Moment etwas dünner. In den heutigen Handelstag startet Gold bei rund 3.530.

Der Xetra-Gold-Preis bewegte sich meist parallel zu den Notierungen in US-Dollar, da der Kurs des Euros zum US-Dollar nur gering schwankte. Während der üblichen Handelszeiten sprang er von 93,65 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche bis auf etwa 94,70 zum Wochenschluss. Auch hier zündete dann die Kursrakete, es ging aufwärts bis auf 98,30 gestern Nachmittag, ebenfalls ein Rekordhoch. Sollte der Preis von 8 Uhr auch zum Handelsstart noch gültig sein, dürfte Xetra-Gold heute Morgen bei etwa 97,40 € pro Gramm in den Handel starten.

Am morgigen Freitag steht um 14.30 Uhr der US-Arbeitsmarktbericht für August im Kalender. Hier könnte eine starke Marktreaktion folgen: Fällt er schwächer als erwartet aus, sollte Gold weiteren Rückenwind erhalten, fällt er jedoch wesentlich stärker aus, könnte dies Gold vorübergehend bremsen. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein noch einmal recht sommerliches, goldiges Wochenende. 

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